Berlin/München. Der langjährige ARD-Korrespondent Gerd Ruge ist tot. Der durch seine Russland-Berichterstattung bekannt gewordene Journalist wurde 93.

Moskau, USA, Peking: Gerd Ruge hat sich zeit seines Lebens als Reporter im Ausland einen Namen gemacht. Nun ist der langjährige ARD-Korrespondent im Alter von 93 Jahren gestorben. Das teilte der Westdeutsche Rundfunk (WDR) am Samstag mit. Ruge sei bereits am Freitag in München verstorben.

Gerd Ruge, am 9. August 1928 in Hamburg geboren, begann seine berufliche Laufbahn 1949 als Redakteur beim damaligen Nordwestdeutschen Rundfunk in Köln. 1956 ging er als erster ständiger Korrespondent aus der Bundesrepublik für die ARD nach Moskau.

Gerd Ruge wurde vor allem durch Auslandsberichterstattung bekannt

1964 wechselte Ruge von Moskau nach Washington un dwurde er dortiger Korrespondent der ARD. Anfang der 1970er Jahre - damals war Bonn noch die Hauptstadt der Bundesrepublik - übernahm der ARD-Chefkorrespondent die Leitung des dortigen WDR-Studios.

Später ging es für ihn zurück in den geografischen Osten: Von 1977 bis 1981 arbeitete Ruge als ARD-Hörfunkkorrespondent in Moskau. Er leitete das Politmagazin „Monitor“, gründete und leitete den „Weltspiegel“ und war zwei Jahre Chefredakteur beim WDR Fernsehen.

ARD-Chef Buhrow: Für viele war Gerd Ruge Vorbild

Nach sechs Jahren Leitung des Moskauer ARD-Studios ging Gerd Ruge am 1. September 1993 in den Ruhestand. Er arbeitete allerdings weiter frei als Journalist. Der Reporter wurde unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet und erhielt zahlreiche journalistische Auszeichnungen im Laufe seiner Karriere.

WDR-Intendant und ARD-Vorsitzender Tom Buhrow erklärte zum Tod des Reporters: „Er war ein wertvoller Zeitzeuge wichtiger politischer Ereignisse im In- und Ausland. Unvergessen bleiben seine zahlreichen Auslandsreportagen und Reiseberichte. Das Publikum hat ihn dafür geliebt.“ Für viele Journalisten und Journalistinnen sei er ein Vorbild gewesen. Buhrow werde Ruges „sympathische und bescheidene Art vermissen“, so der ARD-Chef.

(fmg/mit dpa)