Berlin. Nächster Eklat um Sängerin Nena? Die tritt am Samstag in Apolda auf. Für Missachtung von Coronaregeln droht die Stadt mit Konsequenzen.

Im thüringischen Apolda wächst offenbar die Nervosität vor einem Konzert von Nena. Ihre jüngsten Auftritte nutzte die Sängerin aus Hagen, um Verschwörungsideologen eine Bühne zu verschaffen und über Coronaregeln zu lästern. Jetzt richtet sich die Stadtverwaltung von Apolda, die das Konzert am Samstag (11. September) ausrichtet, mit deutlichen Worten an die Künstlerin.

"Wir haben Nena als Sängerin mit vielen tollen Songs engagiert und als nichts anderes", sagte ein Stadtsprecher der "Thüringer Allgemeinen". Außer Nena treten beim Apoldaer Musiksommer an dem Wochenende auch Clueso und Roland Kaiser auf. Zugelassen werden nur geimpfte, genesene oder negativ getestete Personen. "Eine Missachtung von Corona-Auflagen würden wir generell nicht hinnehmen", so der Sprecher.

Nena feiert Party mit Verschwörungsideologen

Die Nervosität der Veranstalter ist nicht unbegründet. Bei einem Konzert in Berlin im Juli kam es zum Eklat, weil Besucher nicht in ihren Plexiglasboxen stehen wollten und die Veranstalter mit Abbruch drohten. Darauf sagte Nena: "Ich habe die Schnauze voll davon. (...) Schaltet den Strom aus oder holt mich mit der Polizei hier runter." Auch bei einem Auftritt auf Mallorca provozierte die Sängerin.

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Mitte August feierte die 61-Jährige dann eine "Party für Ungeimpfte" am Katzenbachsee in Baden-Württemberg. Der Veranstalter: Friedemann Mack, ein Vertreter der US-Verschwörungsideologie QAnon. "Wir begrüßen die liebe Nena", rief Mack ins Mikrofon. Auf anderen Bildern ist Nena mit Bodo Schiffmann zu sehen, einer Führungsfigur der Coronaleugnerszene. "Ihr Lieben, ich folge keiner Ideologie und lehne alles ab, was Hass, Angst und Spaltung bringt", schrieb die Musikerin später in Reaktion auf Kritik an dem Auftritt.

Matthias Reim über Nena: "Ich möchte für keine Toten verantwortlich sein“

Doch die Kritik an Nena wächst, Musikerkollege Bosse zum Beispiel sieht das Ansehen der Branche in Gefahr. Noch deutlicher wird Sänger Matthias Reim: "Bei vielen Künstlern gab es natürlich eine gewisse Wut und auch eine konkrete Beraubung der Existenz", sagte er jetzt "Der Westen". "Aber mir persönlich ist immer wichtig, dass niemand gefährdet wird. Ich möchte für keine Kranken oder Toten verantwortlich sein“, so der 63-Jährige mit Blick auf Nenas Verhalten.

Und bei Kritik allein bleibt es nicht: Veranstalter aus Münster haben ein für 2022 geplantes Nena-Konzert abgesagt, berichtet der "Rolling Stone". Ob es dabei um Nenas Corona-Einstellung ging, sei aber unklar. Konzerte in Altötting, Bad Segeberg und Tüßling wurden bereits abgesagt. Lesen Sie auch: Sarah Connor schimpft über Corona-Regeln – "Langsam verliere ich die Geduld"

Dabei ist Nena nicht die einzige prominente Persönlichkeit im Lager der Corona-Schwurbler. Zuletzt sorgte Schauspieler Til Schweiger mit Falschaussagen zur Sicherheit von Corona-Impfstoffen für Kopfschütteln. Sängerin Nina Hagen wiederum kämpft bislang erfolglos gegen die Vereinnahmung durch Corona-Leuger. (küp)