Washington. US-Geheimdienste müssen im Juni zum ersten Mal Berichte über UFOs offenlegen. Es soll mehrfach zu mysteriösen Vorfällen gekommen sein.

  • In den USA ist eine neue Diskussion über UFOs aufgeflammt
  • Grund dafür sind Geheimdienst-Berichte, die im Juni offengelegt werden müssen
  • Gibt es tatsächlich Außerirdische? Auch eine Aussage des früheren US-Präsidenten Barack Obama sorgt für Aufsehen

David Fravor und Amy Dietrich hatte ihre Begegnung mit der „dritten Art” bereits vor 17 Jahren. Als Kampf-Piloten der US-Marine stießen sie bei Aufklärungsflügen vor der Küste San Diegos auf Flugobjekte, die mit nichts vergleichbar waren, was auf der Erde gebaut wird: Beschleunigung auf mehrfache Schallgeschwindigkeit binnen Sekunden. Abrupte Richtungswechsel, deren Gravitationskräfte kein Mensch im Cockpit lebend überstanden hätte. Die Fähigkeit, sich in der Luft als auch im Wasser rasend schnell zu bewegen - und auf Knopfdruck unsichtbar zu werden.

Dass die pensionierten Ex-Militärs jetzt in der renommierten TV-Reihe „60 Minutes” zum ersten Mal gemeinsam vor der Kamera die auf Radar und Kameras festgehaltenen Phänomene rund um ein großes, weißes Tic-Tac-Bonbon-ähnliches Objekt beschrieben, ist kein Zufall.

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    UFO-Debatte bekommt in den USA jetzt offiziellen Charakter

    Im Juni bekommt die Debatte über die Existenz (oder Nicht-Existenz) extraterrestrischer Intelligenz in den USA offiziellen Charakter. Dann müssen die Direktorin der US-Geheimdienste, Avril Haines, und das Verteidigungsministerium zum ersten Mal gegenüber dem Parlament in Washington schriftlich Auskunft geben über den Wissensstand von lange Zeit geheim gehaltenen Projekten wie der „Arbeitsgruppe für Unidentifizierte Luftphänomene” (Unidentified Aerial Phenomena Task Force).

    Gut 75 Jahre nach Roswell/New Mexico, wo angeblich eine Untertasse mit dickköpfigen Außerirdischen gelandet sein soll, bekommt die Suche nach Antworten auf die Herkunft mysteriöser Fluggeräte, sprich: Ufos, damit eine neue Qualität. Ex-Präsidentschaftskandidat Marco Rubio ist als Vorsitzender des zuständigen Senats-Ausschusses treibende Kraft. Der Republikaner hat das Thema aus dem Spekulativ-Esoterischen gezogen. Er mahnt, man müsse die Materie „ernst nehmen”.

    UFOs könnten Bedrohung für die Menschen sein

    Rubio verlangt die systematische Katalogisierung und Analyse entsprechender Zwischenfälle, wie sie von Fravor und Dietrich geschildert werden. Denn: „Alles, was im Luftraum ist und dort nicht hin gehört, ist eine Bedrohung” für die nationale Sicherheit. Bei „60 Minutes” stellte sich Rubio hinter einen Befund, der von offiziellen Stellen bisher noch nie bestätigt wurde: Dass es seit Jahren regelmäßig Flugbewegungen (auch über militärischen Einrichtungen) gegeben hat, für die es bisher keine irdisch plausiblen Erklärungen gibt.

    In die gleiche Kerbe schlägt Barack Obama. In einer Fernseh-Talkshow in dieser Woche beglaubigte der Ex-Präsident de facto die Seriosität der Anstrengungen. Es gibt „Aufnahmen von Objekten im Himmel, von denen wir nicht sagen können, was sie genau sind”, sagte der ehemalige Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte, „wir können nicht erklären, wie sie sich bewegen und was für eine Flugbahn sie haben.“

    Forschungsprojekte sollen mögliche außerirdische Aktivitäten beobachten

    Dass es sich bei den Erfahrungen von David Fravor und Amy Dietrich nicht um Einzelfälle handelt, bestätigt ein Kollege. Ryan Graves, ebenfalls Ex-Marine-Pilot, berichtet, dass vor der Ost-Küste von Virginia noch 2015 „jeden Tag” ähnlich rätselhafte Dinge geschehen seien, „und das über mehrere Jahre”.

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    Durch die von allen großen TV-Sendern aufgegriffene Berichterstattung im Flaggschiff „60 Minutes” kommt wieder auf den Tisch, worüber bisher nur Insider und Alien-Fans debattierten:Dass das Pentagon vor zehn Jahren das Forschungsprojekt „Advanced Aerospace Threat Identification Program" (Programm zur Identifizierung fortschrittlicher Luftraumbedrohungen) aufgelegt hatte - finanziert mit Millionen-Summen, die der inzwischen pensionierte demokratische Senator Harry Reid im Haushalt losgeeist hatte.

    Debatte um außerirdisches Leben soll von Politik ernst genommen werden

    Dass Luis Elizondo, ein tätowierter Ex-Spionageabwehr-Experte, besagtes Programm leitete und 2017 ausstieg - aus Verärgerung, weil die Vorgesetzten die gewonnenen Erkenntnisse unter der Decke hielten. Dass Christopher Mellon, ein ehemals hohes Tier im Verteidigungsministerium, der "New York Times" sensationelle Video-Aufnahmen von Marine-Kampf-Piloten zuschanzte, die Begegnungen mit unidentifizierten Flugobjekten zeigen, die heute im Internet unter den Stichworten FLIR.mp4, GOFAST.wmv und GIBAL.wmv millionenfach angeklickt werden.

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      Für Senator Rubio ist damit längst nicht erwiesen, dass es außerirdische Aktivitäten auf der Erde gibt. Aber er will die offiziellen Antworten der Regierung haben. Dass es im Kongress ein „Stigma” gebe, wenn es um Ufos gehe, dass einige Parlamentarier „kichern”, wenn das Thema aufkommt, geht Rubio gegen den Strich.