Berlin. Aldi und Lidl hatten als erste Corona-Selbsttests im Sortiment, zwei Drogerieketten zogen anschließend nach. Die Nachfrage ist hoch.

  • Mit Corona-Selbsttests soll die Pandemie bestmöglich eingedämmt werden
  • Selbsttests sind in Drogeriemärkten wie etwa dm, aber auch bei Discountern wie Aldi erhältlich
  • Wir zeigen, wo die Schnelltests für Zuhause ausverkauft sind - und wo man sie sonst noch bekommen kann

Lange konnten Corona-Schnelltests nur durch geschultes Personal durchgeführt werden - doch inzwischen sind auch Selbsttests zugelassen. Anders als ein PCR- oder die bisher gängigen Schnelltests können sie problemlos von Laien verwendet werden. Mittlerweile sind die Tests im Einzelhandel erhältlich, mitunter aber schwer zu ergattern. Mit der Knappheit könnte bald Schluss sein: Es gibt immer mehr Anbieter und regelmäßig Nachschub.

Der Discounter Lidl hat bereits Corona-Selbsttests über seinen Onlineshop an die Kunden verkauft und nun baldigen Nachschub angekündigt. Rossmann bot die Tests ebenfalls im Internet an - genau wie dm. In beiden Drogerieketten sollen zudem auch wieder stationäre Tests angeboten werden. Lesen Sie dazu: Corona: Wie aussagekräftig sind Selbst- und Schnelltests?

Langsam aber sicher kommen in Deutschland also wieder mehr Corona-Selbsttests in die Läden zurück: Aldi hat in seinen Filialen bereits wieder aufgestockt. Seit Montag, 29. März verkauft die Kette wieder Test-Kits. Gleich drei verschiedene Produkte sind nun im Angebot - das Versprechen: "Unsere Filialen erhalten kontinuierlich neue Ware", teilt Aldi online mit. Der Bestand vom Verkaufsstart am 6. März war schnell ausverkauft.

Ein Schild informiert über den Ausverkauf von Coro-Schnelltests beim Discounter.
Ein Schild informiert über den Ausverkauf von Coro-Schnelltests beim Discounter. © Thomas Müller/dpa

Corona: Selbsttests nun in mehreren Läden

  • Bei Deutschlands größter Drogeriemarktkette dm erhielten die Filialen nach Angaben von Geschäftsführer Sebastian Bayer bereits vergangenen Freitag eine Lieferung von Selbsttests zum Verkauf. Der aktuelle Bestand der Selbsttests in bundesweiten dm-Filialen und im Online-Shop lässt sich auf der Webseite der Drogeriekette abrufen.
  • Die Abgabemengen in den dm-Märkten können - abhängig von ihrer Verfügbarkeit vor Ort - von den Abgabemengen im Onlineshop abweichen", heißt es dort außerdem. Ein generell ausverkaufter Bestand in den Filialen wurde noch nicht gemeldet. Online ist derzeit nur einer der drei Testkits verfügbar - das Produkt von Hotgen.

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    • Konkurrent Rossmann schreibt auf seiner Homepage: "Aktuell erhältst du Corona-Schnelltests in deiner Filiale an der Kasse. Die Abgabemenge ist auf 4 Artikel pro Person beschränkt. Aktuell sind online keine Schnelltests verfügbar." In den Filialen soll es dagegen regelmäßig Nachschub geben.
    • Der Handelsriese Rewe hat nach Angaben eines Sprechers vergangene Woche erste Selbsttests bundesweit erhalten und bietet sie seinen Kunden bereits an.
    • Die Rewe-Discount-Tochter Penny werde gegen Ende dieser Woche erste Lieferungen erhalten. Darüber hinaus würden in den nächsten Wochen weitere Lieferungen erwartet.
    • Netto ist ebenfalls in den Verkauf von Schnelltests eingestiegen - und zwar mit einem Einzelschnelltest des Lieferanten technomed für 4,99 Euro, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Der Test soll Herstellerangaben zufolge eine Genauigkeit von 98,73% aufweisen und seit dem 22. März an den Kassen der Supermarktkette erhältlich sein. Auch interessant: Corona-Schnelltest: So weisen sie die Virusinfektion nach.
    • Kaufland sagte unserer Redaktion, man plane, voraussichtlich mit Beginn der Kalenderwoche 11 in allen Filialen Corona-Selbsttests für Laien anzubieten. Die Woche hatte am 15. März begonnen - bisher wurden die Tests allerdings noch nicht angeboten. Über die Preisgestaltung war zunächst nichts zu erfahren. Allerdings kündigte das Unternehmen am Dienstag an, in den kommenden Wochen bundesweit auf den Kundenparkplätzen von Lidl und Kaufland „mehrere hundert Testzentren“ errichten zu wollen.
    • Eher zurückhaltend äußerte sich Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka. Der Handelsriese teilte lediglich mit, er plane den Verkauf von Corona-Selbsttests, sobald sie verfügbar seien. Ein Datum nannte er nicht.

    Gleicher Corona-Selbsttest zu unterschiedlichen Preisen

    Bei den Verkaufsstellen werden unterschiedlich viele Marken angeboten. Bei Rossmann ist der Selbsttest von Hotgen im Angebot sowie ein Test-Kit der Marke Lyher. Die Konkurrenz dm führt beide Sorten ebenfalls - allerdings für einen günstigeren Preis.

    Der Hotgen-Test kostet bei Rossmann 4,99 Euro, der Selbsttest von Lyher 6,99 Euro. Bei dm kosten diese dagegen 4,95. Diese Drogerie hat für denselben Preis zudem den Rapid Sars-CoV-2 Antigentest von Boson im Angebot.

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      Aldi bietet dieselben drei Sorten an: Während es den Bosen-Test nur im Fünfer-Pack für 24,99 Euro und damit für einen Einzelpreis von 4,99 gibt, kostet die anderen Einzelkits auch hier 4,95.

      Zu beachten ist, dass der Kostenpunkt bei Lidl noch geringer ist. Der Discounter verkaufte die Fünfer-Box für 21,99 Euro und schnitt mit 4,40 Euro pro Test am günstigsten ab. Ob der Preis beim angekündigten Nachschub variieren wird, ist nicht bekannt.

      Corona-Test in wenigen Minuten erhalten: Selbsttest per Lieferservice möglich

      Eine völlig neue Möglichkeit an Corona-Selbsttests zu kommen, ist das Bestellen. Beim Berliner Start-up Gorillas kann man sie sich innerhalb von zehn Minuten nach Hause liefern lassen. Der Service ist etwas teurer als der Verkauf in Drogeriefilialen oder Discountern: Hier zahlt man 6,49 Euro pro Selbsttest. Die Abgabe ist auf zwei Stück pro Bestellung begrenzt.

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      Der Hemdenhersteller van Laack, der zu Beginn der Pandemie massenhaft Stoffmasken in Umlauf brachte, will seine Produktpalette auch um die Selbsttests erweitern. Als Importeur bekomme man allein im März 10 Millionen Corona-Selbsttests des Herstellers Lepu Medical aus China geliefert, sagte Firmenchef Christian von Daniels in Mönchengladbach. Ab April sollen es pro Monat 20 Millionen sein. Die Sonderzulassung durch eine Bundesbehörde steht noch aus.

      Kostenlose Schnelltests von Bund und Ländern

      Insgesamt haben bisher rund 50 Hersteller Anträge auf eine Sonderzulassung entsprechender Tests gestellt. Der Markt wird absehbar überflutet werden. Der Preisdruck dürfte hoch sein.

      Hinzu kommt, dass Bund und Länder kostenlose Schnelltests anbieten. Seit 8. März soll sich jeder und jede einmal pro Woche mit einem Schnelltest testen lassen können. Diese Tests werden von geschultem Personal in Praxen oder Testzentren durchgeführt. Lesen Sie hier: Wo es die kostenlosen Corona-Schnelltests bereits gibt

      Das Angebot des Bundes soll bis Anfang April weiter ausgebaut werden. Ist der Test positiv, soll ein kostenloser PCR-Test Sicherheit bringen.

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      Die Selbsttests sind hingegen ein Do-It-Yourself-Produkt – im Jargon des Gesundheitsministeriums: ein Laien-Test. Auf der dm-Homepage werden die Kunden auf die kommerziellen Tests eingestimmt, die einfach zu Hause "in wenigen Schritten" anwendbar seien und "in der Regel" nach wenigen Minuten ein Ergebnis lieferten, das zu über 90 Prozent die tatsächlich infizierten, positiv getesteten Personen ausweise – bei richtiger Anwendung. (mit dpa)