Berlin. Kasia Lenhardt ist tot. Die Ex von Jérôme Boateng starb am 9. Februar. Nun hat der Spieler sein Comeback gegeben - mit Trauerflor.

  • Die einstige GNTM-Finalistin Kasia Leonhardt ist tot
  • Ihre Trennung von Fußball-Star Jérôme Boateng hatte zuvor für Schlagzeilen gesorgt
  • Die Berliner Staatsanwaltschaft hat die Obduktion der Leiche angeordnet – die Behörde geht nicht von einem natürlichen Tod aus
  • Boateng hat nach einer Pause nun am Samstag wieder auf dem Platz gestanden: Er spielte mit Trauerflor gegen Eintracht Frankfurt

Am 9. Februar 2021 ist das Model Kasia Lenhardt gestorben. In der Woche zuvor hatten die 25-Jährige und der Fußballer Jérôme Boateng mit ihrer Trennung für Schlagzeilen gesorgt. Nach einer rund zweiwöchigen Pause ist der Spieler von FC Bayern München nun wieder auf den Platz zurückgekehrt: Am Samstag spielte er gegen Eintracht Frankfurt in der Startelf. Dabei trug er einen schwarzen Trauerflor um den linken Arm.

Der ehemalige Nationalspieler hatte zuletzt am 8. Februar im Halbfinale der Klub-WM in Katar gespielt. Nach Lenhardts Tod hatte Bayern-Trainer Hansi Flick dann bekannt gegeben, dass Boateng vorzeitig abreisen und nicht am Finale teilnehmen würde.

Berliner Staatsanwaltschaft ordnet Obduktion von Kasia Lenhardt an

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat auf Anfrage unserer Redaktion mitgeteilt, dass die Leiche des 25-jährigen Models obduziert wird. Es werde ein "Todermittlungsverfahren" geführt, heißt es. "Die Staatsanwaltschaft Berlin hat die Obduktion angeordnet, da nicht von einem natürlichen Tod ausgegangen wird", teilte eine Sprecherin mit.

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Kasia Lenhardts Tod und die öffentliche Trennung

Die öffentliche Trennung zwischen dem Bayern-Spieler und dem Model, das durch eine Teilnahme an der ProSieben-Sendung "Germany’s Next Topmodel" (GNTM) bekannt geworden war, glich einer Schlammschlacht.

Gegenseitig beschuldigte man sich unterschiedlichster emotionaler Vergehen. Er hatte die Trennung gegenüber der "Bild"-Zeitung am 2. Februar und auf seinem Instagram-Profil bekannt gegeben: Dieser Schritt sei zwar "bedauerlich", aber für sich und seine Familie das "einzig richtige".

Kasia Lenhardt wehrte sich und antwortete ebenfalls öffentlich, sie sei diejenige gewesen, die Schluss gemacht habe, "aufgrund all deiner Lügen und deiner dauernden Untreue". Die Beziehung zum 32 Jahre alten Fußball-Weltmeister Jérôme Boateng hielt 15 Monate.

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Immer mehr Promis melden sich zu Wort

Viele Prominente und Bloggerinnen hatten sich nach ihrem Tod zu Wort gemeldet. Sie setzten sich unter anderem auf Instagram gegen Cybermobbing und Hasstiraden ein. Kasia Lenhardt hatte nach ihrer Trennung viel Häme im Netz erfahren.

Eine der ersten und bekanntesten Unterstützerinnen war Cathy Hummels, die Frau von Borussia-Dortmund-Verteidiger Mats Hummels, sie postete auf Instagram einen langen Text: "Ich bin schockiert und wirklich traurig. Wie verzweifelt muss sie gewesen sein? Wie traurig?" Hummels gab auch zu, selbst an Depressionen gelitten zu haben: "Auch ich hatte in der Vergangenheit mal den Gedanken, dass ich nicht mehr leben mag. Nicht wegen Mobbing, sondern meiner Depressionen."

Sie wolle sich in Zukunft dafür einsetzen, dass Cybermobbing und Bodyshaming im Netz aufhören müssen. Bereue aber, sich nicht bei Lenhardt gemeldet zu haben, "auch weil wir beide in der Fußballerwelt verkehren und ich weiß, wie brutal das sein kann. Mit wievielen Vorurteilen, Neid und Missgunst man konfrontiert wird."

Kasia Lenhardts Tod bringt Debatte ins Rollen

Auch Modell Bonnie Strange unterstützte Kasia Lenhardt posthum, sie postete die Botschaft: "Words can kill", übersetzt: "Wörter können töten". Ihre schlichte aber ernste Botschaft hatte innerhalb eines Tages 83.000 Likes erhalten.

Bonnie Strange, Bloggerin und Influencerin, äußert sich ebenfalls zum Tod von Kasia Lenhardt.
Bonnie Strange, Bloggerin und Influencerin, äußert sich ebenfalls zum Tod von Kasia Lenhardt. © dpa | Rolf Vennenbernd

Und der Youtube-Star Dagi Bee kommentierte "Ruhe in Frieden", postete aber auch noch Aufmunterndes an ihre sechs Millionen Follower auf Instagram: "Nicht jeder Tag kann DEIN Tag sein.. es gibt immer ups & downs, aber merk dir, dass auch die schlechten Tage vorbei gehen. Auch wenn du dir gerade in diesem Moment nicht vorstellen kannst, dass es besser wird - ES WIRD BESSER, VERSPROCHEN !!!".

Kasia Lenhardts Tod hat damit eine Debatte über Mobbing, Hatespeech und den Umgang miteinander im Netz in Gang gebracht.

Kasia Lenhardts Tod: Polizei fand eine leblose Person

Die Berliner Polizei bestätigte unserer Redaktion, dass Einsatzkräfte am 9. Februar gegen 20.30 Uhr zu einer Charlottenburger Wohnung gerufen wurden und dort eine "leblose Person" fanden. "Es liegen keine Hinweise auf ein Gewaltverbrechen vor."

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Kasia Leonhardts Freundin und frühere GNTM-Kollegin Sara Kulka postete ein gemeinsames Foto und schrieb dazu: "Ruhe in Frieden. Du wundervoller Mensch, ich vermisse dich und hätte gerne Abschied genommen. Ich hoffe, du findest deinen Frieden jetzt und ich hoffe, die Wahrheit kommt jetzt raus, ich weiß, wie sehr du es dir gewünscht hast." Auch viele von Lenhardts Fans und Followern trauerten öffentlich auf dem Social-Media-Kanal.

Wie es Kasia Lenhardt wirklich ging, weiß niemand. Allerdings hat sicht Saina Bayatpour zu Wort gemeldet. Sie ist Gründerin und Geschäftsführerin der "Business Women’s Society". Sie berichtet im Gespräch mit t-online: "Kasia hatte sich entschieden, trotz der vielen Presseanfragen ihre Geschichte bei uns zu erzählen, um andere Frauen auch zu ermutigen, sich nicht einschüchtern zu lassen. Weder von der Presse, noch von ihren Männern."

Die beiden Frauen sollen lange telefoniert haben. Bayatpour berichtet, dass es um Anfeindungen, den öffentlichen Druck und die Verunglimpfungen ging, die Kasia Lenhardt ertragen musste.

"Sie war verängstigt", berichtet Bayatpour und erklärt die Angst der 25-Jährigen damit, dass aus ihrem "Bekanntenkreis vieles nach Außen getragen" worden sei und "sie daher Angst hatte, überhaupt noch etwas zu erzählen". Sie habe sich "bloßgestellt" gefühlt, so die Gründerin des Frauennetzwerkes. "Sie verstand einfach nicht, warum er sich an die Presse gewandt hat."

Kasia Lenhardt: Sie starb am 6. Geburtstag ihres Sohnes

Auch der Sender ProSieben veröffentlichte auf Twitter ein Statement: "Wir sind traurig. Sehr traurig. Und sind mit unseren Gedanken bei deiner Familie, deinen Freunden und bei dir, liebe Kasia Lenhardt." Als Lenhardt 2012 an Heidi Klums Casting-Show GNTM teilnahm, war sie erst 17 Jahre alt. Mit 19 wurde sie Mutter.

Im Laufe der Jahre veränderte sie ihr Aussehen mehrfach, sie wechselte zwischen blonden und dunklen Haaren, war in unterschiedlichen TV-Shows wie "Hell’s Kitchen" zu sehen und studierte BWL. Vor einem Jahr postete sie am 9. Februar zum Geburtstag ihres Sohnes: "Du bist mein Geschenk, mein allergrößtes Geschenk, du hast mich verändert und mich vor viele Aufgaben gestellt und ich hoffe, ich mache dich glücklich, denn du verdienst nur das Beste!" (diz)

Anmerkung der Redaktion: Aufgrund der hohen Nachahmerquote berichten wir in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie erreichen sie telefonisch unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.