Washington. In Ivanka Trumps Haus darf der Secret Service nicht aufs WC. Ex-Präsident Barack Obama kam den Agenten zur Hilfe – und bot seines an.

Die Familie des US-Präsidenten Donald Trump wird rund um die Uhr von Agenten des Secret Service bewacht. Das gilt natürlich auch für Trump-Tochter Ivanka und ihren Mann Jared Kushner. Wie die "Washington Post" nun erfahren hat, durften ihre Bodyguards in Ivankas Haus keine der sechs Toiletten nutzen.

Deshalb suchte der Secret Service monatelang nach einer Wohnung in der Nähe des Hauses von Ivanka Trump und ihrem Mann Jared Kushner, in der die Agenten auf die Toilette gehen konnten. Zwar wurde eine passende Wohnung im noblen Viertel Kalorama gefunden, schreibt die "Washington Post", diese koste die amerikanischen Steuerzahler allerdings 3.000 Dollar im Monat.

Der Secret Service und das Weiße Haus widersprechen sich

100.000 Dollar seien so bislang in die Wohnung geflossen, die die Behörde von einem Nachbarn der Trump-Tochter gemietet habe. Der Secret Service habe die Entscheidung, seine Agenten nicht bei Ivanka Trump aufs WC zu lassen, selbst getroffen, sagte ein Sprecher des Weißen Hauses.

Das bestreitet die Behörde. Ein Mitarbeiter des Secret Service sagte laut "Washington Post", dass die Agenten auf Wunsch von Ivanka Trump und Jared Kushner nicht im Haus der Familie auf die Toilette gegangen seien. Lesen Sie hier: Nach der Wahl: Was passiert jetzt mit Ivanka Trump?

Zeitweise mussten die Agenten bei Barack Obama aufs Klo

Abhilfe schaffte zunächst eine mobile Toilette, die vor Ivankas Haus aufgestellt wurde. Das habe allerdings zu Protesten der Nachbarn geführt, da das Klo Parkplätze auf der Straße blockierte.

Der Secret Service musste also eine andere Lösung finden. Weil die Behörde auch das Haus des Ex-Präsidenten Barack Obama bewacht, der in der gleichen Straße wie Ivanka Trump wohnt, nutzten die Agenten für einige Zeit die dortigen Toiletten.

Agenten nutzten auch die Toilette von Vizepräsident Mike Pence

Diese Praxis fand jedoch ein jähes Ende, weil ein leitender Agent das Badezimmer offenbar so stark verschmutzt zurückließ, dass die Leiter der Obama-Bewacher ihre Kollegen aus dem Trump-Haus für immer von der Toilette der Obamas verbannten.

Nach dieser unglücklichen Episode mussten die Agenten des Secret Service jedes Mal mehr als einen Kilometer zurücklegen, um die Klos im Haus des Vizepräsidenten Mike Pence und seiner Familie zu nutzen. Wenn dies nicht in den Zeitplan gepasst habe, hätten sie ihr Geschäft in naheliegenden Restaurants verrichtet, schreibt die "Washington Post".

Der Schutz der Kinder Donald Trumps ließ die Kosten des Secret Service in den letzten Jahren in die Höhe schießen. Im Oktober 2019 berichtete die "Washington Post" etwa, die Trump Organization habe mindestens 238.000 Dollar für die Unterbringung der Agenten in Rechnung gestellt, wenn die Kinder des Präsidenten Grundstücke des familieneigenen Unternehmens besuchten.

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