Berlin/Washington. In vielen Städten der USA kommt es nach der Wahl zu Protesten. Anhänger und Gegner Donald Trumps fordern dabei zum Teil dasselbe.
- Nach der US-Wahl hat es in verschiedenen US-Städten Proteste gegeben
- Anhänger von Präsident Trump forderten in Michigan den Stopp der Stimmenauszählung, in Arizona ihre Fortsetzung
- Zuvor hatte das Trump-Wahlkampfteam verschiedene Klagen eingereicht, um Auszählungen zu stoppen
- In vielen Städten pochten Trump-Kritiker auf die Auszählung aller Stimmen
In mehreren Städten der USA protestieren Menschen gegen einen vorzeitigen Stopp der Auszählung von Wählerstimmen – und dafür.
In Maricopa County in Arizona versammelten sich am Mittwochabend (Ortszeit) nach Medienberichten mehr als hundert Demonstranten und Unterstützer von US-Präsident Donald Trump vor dem Gebäude der Wahlbehörde, wo immer noch Stimmen ausgezählt werden. Korrespondenten vor Ort beschrieben die Stimmung als aufgeheizt.
US-Wahl: Trump-Anhänger protestieren in Arizona
Die Demonstranten, darunter einige schwer bewaffnet, forderten die weitere Auszählung der Stimmen. Tatsächlich gibt es keine Hinweise darauf, dass nicht alle Stimmen bis zum Ende ausgezählt werden. Nach wie vor läuft die Auszählung in Arizona auch noch.
Mehrere Nachrichtenmedien, darunter er konservative Sender Fox News, hatten am Mittwoch gemeldet, dass die elf Stimmen der Wahlleute des Staates an den Demokraten Joe Biden gehen würden. Videos zeigen, wie die Demonstranten „Fox News sucks“ rufen (etwa: „Fox News ist scheiße“).
Trump-Fans fordern Stopp der Stimmen-Auszählung in Michigan
In Detroit im Bundesstaat Michigan – wo US-Medien übereinstimmend schon einen Sieg von Joe Biden prognostiziert haben – forderten Anhänger des Präsidenten dagegen einen Auszählungsstopp. Lokale Medien berichten von chaotischen Szenen vor dem Auszählungsraum, als Trump-Anhänger versuchten, in den Raum zu gelangen. Die Polizei hielt die Menge zurück. Das Team von Donald Trump hat juristische Schritte ergriffen und klagt auf einen Stopp der Auszählung verbliebener Stimmen in Michigan.
Für eine vollständige Auszählung der Stimmen wiederum demonstrierten Menschen in verschiedenen großen Städten, darunter Chicago, Los Angeles, Seattle, Houston, Pittsburgh, Minneapolis und San Diego. In mehreren Städten waren diese Proteste gegen den Präsidenten gerichtet und auch gegen rassistische Polizeigewalt.
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US-Wahl: Festnahmen bei Protesten in mehreren Städten
Viele Proteste wurden organisiert von lokalen Gruppen, die mit dem Bündnis „Protect the Results“ (dt. „Schützt die Ergebnisse“) zusammenarbeiten. Die Initiative hatte sich vor der Wahl gebildet für den Fall, dass Trump versuchen sollte, die Ergebnisse zu untergraben, heißt es auf deren Website.
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Laut „Guardian“ kam es bei Protesten in Minneapolis, Los Angeles und New York zu Festnahmen. In New York folgten am Mittwoch auf friedliche Proteste tagsüber am Abend (Ortszeit) Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten. Rund 60 Menschen wurden laut „New York Times“ festgenommen, die Polizei meldete dagegen 20 Festnahmen.
Auch in Portland kam es nach Angaben der Polizei zu Unruhen. Demonstranten sollen Flaschen und andere Gegenstände auf Polizisten geworfen haben, Fassaden von Geschäften wurden zerstört. Gouverneurin Kate Brown aktivierte die Nationalgarde. Zehn Menschen wurden festgenommen.
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Trump versucht die Auszählung juristisch zu stoppen
Mehrere linksgerichtete und antikapitalistische Gruppen hatten zuvor friedlich in einem Park in der Innenstadt mit Musik und Vorträgen demonstriert.
Hintergrund für die Prostete war das Ringen um die letzten auszuzählenden Stimmen der US-Präsidentschaftswahl. In mehreren Staaten war die Entscheidung lange offen. Am Samstag aber meldeten US-Medien übereinstimmend, dass Joe Biden den Sieg in Pennsylvania davon getragen hat. Damit hat er mehr als die 270 Wahlleute, deren Stimmen für seine Wahl zum Präsidenten nötig sind. Der amtierende Präsident Donald Trump versucht auf juristischem Weg, die Auszählung zu stoppen. (tma)