Berlin. Wegen der Corona-Pandemie fallen Martinsumzüge vielerorts aus. Die Aktion „Laternen Fenster“ schlägt eine kreative Alternative vor.

In Zeiten von Corona steht auch das Martinsfest auf der Kippe: Die Umzüge wurden vielerorts bereits abgesagt. Schließlich kann das Einhalten von Abstandsregeln und zugelassenen Personenzahlen beim Laternenumzug schwierig sein. Eine Familie aus dem baden-württembergischen St. Leon-Rot hat sich nun eine Alternative ausgedacht, die sich auch mit strengen Corona-Maßnahmen verträgt: Familie Brenzinger hat die Aktion „Laternen Fenster“ ins Leben gerufen.

Worum es geht, ist schnell erklärt: Man hängt „eine oder mehrere Laternen in ein Fenster, das am besten zur Straße hin zeigt und bringt sie mit Lichterketten oder LED-Teelichtern zum Leuchten“, heißt es auf der Webseite der von Jennifer und Matthias Brenzinger betriebenen Lichtschneiderei, die normalerweise Frühstücksbrettchen oder Filzaccessoires mit personalisierten Laserschriftzügen versieht. Spaziergänger könnten so die geschmückten Fenster bestaunen – und müssen dadurch nicht komplett auf bunte Laternen verzichten.

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Aktion „Licht Fenster“: Menschen in ganz Deutschland machen mit

„Ganz im Sinne von St. Martin wollen wir mit Hilfe der Laternen Hoffnung schenken“, schreiben die Brenzingers weiter. Die Aktion starte am 1. und laufe bis zum 11. November – und jeder könne dabei mitmachen.

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Die Aufforderung trägt Früchte: Die Aktion „Licht Fenster“ aus der kleinen baden-württembergischen Gemeinde geht bereits vielerorts viral. In ganz Deutschland rufen immer mehr Kindertagesstätten, Gemeinden, Kirchen und Bürgertreffpunkte zum Mitmachen auf.

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In den sozialen Netzwerken teilen viele Personen Bilder ihrer mit Laternen geschmückten Fenster.

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Martinstag 2020: Finden Laternenumzüge statt?

Ob Umzüge anlässlich des Martinstages stattfinden, hängt von der jeweiligen Region ab. In Nordrhein-Westfalen dürfen Umzüge auch in diesem Jahr trotz steigender Corona-Infektionszahlen durch die Straßen ziehen. Dabei gelten jedoch Personenbeschränkungen und Abstandsgebote, wie das Gesundheitsministerium in Düsseldorf auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur klarstellte.

Auch in Hamburg sind Umzüge unter bestimmten Bedingungen möglich. Bis zu 200 Teilnehmer sind im Freien erlaubt – natürlich ebenfalls unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln. Die Hauptkirche St. Michaelis verzichtet allerdings auf den großen Laternenumzug. „Der diesjährige öffentliche Martinsumzug mit üblicherweise mehreren Hundert Teilnehmenden, an dem die Hauptkirche St. Michaelis beteiligt ist, wird aufgrund der sich in diesen Tagen ja verschärfenden Pandemie-Situation nicht stattfinden können“, sagte ein Michel-Sprecher der dpa.

Hintergrund: Was ist der Martinstag?

Den Martinstag feiert man am 11. November. An dem Tag wird des Heiligen Martins von Tours gedacht, der im vierten Jahrhundert lebte. In Thüringen, Österreich und Altbayern wird der Tag auch Martini genannt. Der Heilige Martin schenkte seinen Mantel einst einem frierenden Bettler – ein Akt der Barmherzigkeit.

Traditionell ziehen am Martinstag Kinder in einem Umzug durch die Straßen, tragen Laternen und singen Lieder wie „Sankt Martin“ oder „Ich gehe mit meiner Laterne“. An der Spitze gibt es häufig einen Schauspieler, der den Heiligen verkörpern soll.

(raer/mit dpa)