Berlin. Hunderte Schweine sind verbrannt, Affen könnten getötet worden sein, weil sie zu teuer waren: Wie sehr leiden unsere Versuchstiere?

Um all die Kadaver zu bergen, musste eine Spezialfirma anrücken. Als die Profis vor den verkohlten Ruinen des Sauen- und Aufzuchtstalls standen, muss sich ihnen ein schlimmes Bild geboten haben: 1200 Schweine verbrannten Anfang August auf einem Versuchsbauernhof der Universität Göttingen, wo Forscher die Intensivtierhaltung unter Realbedingungen erproben.

Der Feuerwehr gelang es, immerhin Tausende weitere Schweine, Schafe und Kühe zu retten, doch es dauerte Tage, bis das Großfeuer gelöscht war. Nun äußern Tierschützer einen Verdacht: Waren die Brandschutzmaßnahmen zu lasch? Die Tierrechtsorganisation Peta hat bei der Göttinger Staatsanwaltschaft Strafanzeige gegen die Verantwortlichen der 54 Jahre alten Anlage gestellt.

Der Brand auf dem zur landwirtschaftlichen Fakultät der Universität gehörenden Gelände zeige, „dass sogar der vorhandene geballte Sachverstand solche Schadensereignisse nicht verhindern kann“, betont der zuständige Peta-Abteilungsleiter Edmund Haferbeck. Lesen Sie auch: Tierwohl-Label: Immer noch viel Billigfleisch bei Aldi. Lidl und Co.

Es gehe den Verantwortlichen nicht um den Schutz der von der Uni sogenannten Versuchstierbestände, sondern allein um deren wirtschaftlichen Wert. Die Katastrophe führt jedenfalls dazu, dass die Haltung von Versuchstieren in den Blickpunkt rückt.