Berlin. Beleidigt, gedemütigt und verprügelt. Die Buchautorin Antje Joel über ihr Ehe-Martyrium und die Frage, warum sie nicht gegangen ist.

Gedemütigt und verprügelt: Über Jahre hinweg wurde Antje Joel von ihrem Ehemann geschlagen. In ihrem Buch „Prügel – eine ganz gewöhnliche Geschichte häuslicher Gewalt“ beschreibt sie die entsetzliche Erfahrung. Ein Bericht, der fassungslos macht.

„Dies ist die Geschichte, wie mich ein Mann – und später ein zweiter – über Jahre erniedrigte. Mit Blicken, mit Worten, mit Fäusten“, schreibt Antje Joel in ihrem Buch. „Es war nicht irgendein Mann. Es war, wie man so sagt, meiner. Ich war mit ihm verheiratet, drei Jahre. Keine sehr lange Ehe – nur eine entsetzlich lange Zeit, um beleidigt, beschimpft und verprügelt zu werden.“

Die Frage, die sie quält: Warum ist sie nicht einfach gegangen?

Sie war noch ein junges Mädchen. Gerade mal 16 Jahre alt. Und sie wusste genau: Es war die ganz große Liebe. Dieser Mann war der richtige. Glaubte sie. Aber dann prügelte er sie, schlug sie bunt und blau.