München. Der Freistaat greift beim Kampf gegen ein Ausbreiten des Virus zu ungewöhnlichen Mitteln. Künftig sollen Drohnen zum Einsatz kommen.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) rückt immer näher an Deutschland heran: In Westpolen starben bereits Wildschweine, die an der Virusinfektion erkrankt waren. Laut Bundeslandwirtschaftsministerium wurde ein totes und mit der Schweinepest infiziertes Tier nur 21 Kilometer vor der deutschen Grenze entdeckt.

Bayern will nun ein Ausbreiten der Seuche um jeden Preis verhindern – und ist bereit, dafür auch Drohnen einzusetzen. Wie das bayerische Umweltministerium am Sonntag mitteilte, sollen mithilfe der Drohnen die Wildschweindichte und die Tierbewegungen erfasst werden.

Schweinepest: Bayern erhöht Abschussprämie

Während der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, im Interview mit unserer Redaktion fordert, einen Zaun an der polnischen Grenze zu errichten, möchte Bayern den Abschuss der Tiere fördern.

Laut bayerischem Umweltministerium können Jäger für ein erlegtes Tier in den nördlichen und östlichen grenznahen Landkreisen zu Thüringen, Sachsen und Tschechien 100 Euro statt bisher 20 Euro bekommen.

Wildzäune werden ergänzt

Das bayerische Umweltministerium hat seine Maßnahmen in einem „ASP-Abwehr-Paket“ zusammengefasst. Unter anderem ist darin auch der Kauf von zusätzlichen 50 Kilometern Wild- und Elektrozäunen sowie 100 Kilometern Duftzäunen vorgesehen.

Bestehende Wildzäune entlang der Autobahnabschnitte Aschaffenburg-Bayreuth sowie Hof-Passau auf Lücken sollen überprüft und ergänzt werden.

Für Menschen ist das Virus ungefährlich

Die Afrikanische Schweinepest ist unter Tieren hochansteckend, für Menschen ist sie ungefährlich. Allerdings werden große wirtschaftliche Schäden erwartet, sollte das Virus nach Deutschland gelangen. Daher kämpfen Behörden an den Grenzen gegen die Seuche.

In Dänemark gibt es bereits seit Längerem einen Zaun an der deutschen Grenze, um sich vor der Schweinepest zu schützen. (dpa/tki)