Bergisch Gladbach. Die Polizei in NRW hat tausende Datenträger sichergestellt. Die Ausmaße des Kinderporno-Rings in Bergisch Gladbach sind erschreckend.

3300 Datenträger sind bis jetzt sichergestellt worden und noch kein Ende in Sicht. Die Dimensionen des Kindesmissbrauch-Netzwerks in Bergisch Gladbach sind erschreckend. Das erklärte ein Sprecher der Polizei Köln am Samstag. Die Ermittler seien selbst von diesem Ausmaß überrascht worden.

Zuvor hatte die „Rheinischen Post“ darüber berichtet. „Wir haben mit einer Vielzahl an Daten gerechnet, aber diese Masse, die wir vorgefunden haben und immer noch vorfinden, hat uns überrascht“, sagte der Kölner Kripochef Klaus-Stephan Becker der Zeitung.

Kindesmissbrauch: Massenhaft belastendes, kinderpornografisches Material

In dem Fall, der in Bergisch Gladbach seinen Ausgangspunkt hatte, sollen etliche Männer ihre Kinder missbraucht und Bilder davon in riesigen Chat-Gruppen geteilt haben.

Hunderte Polizisten arbeiten sich durch das Datenmaterial, unter dem sich massenhaft belastendes, kinderpornografisches Material befindet. Das ganze Verfahren hat gewaltige Dimensionen angenommen, die über Nordrhein-Westfalen hinaus reichen.

Der Fall ist einzigartig in Deutschland

„Trotz meiner 45 Dienstjahre kenne ich nichts Vergleichbares in Deutschland“, sagte der Kölner Polizeipräsidenten Uwe Jacob der „Rheinischen Post“. Allein in Nordrhein-Westfalen sitzen sieben Verdächtige in Untersuchungshaft, außerdem gab es je eine Festnahme in Hessen und Rheinland-Pfalz.(dpa/msb)

Kindesmissbrauch – Mehr zu der Ermittlung in Bergisch Gladbach

Bereits Ende November waren Ermittler davon ausgegangen, dass der Missbrauchsfall in Bergisch Gladbach noch größter als der massenhaft sexuelle Missbrauch in Lügde war.

Mitte November war bekannt geworden, dass die Polizei einen Kinderporno-Ring aufgedeckt hatte. Mehr als 1800 Männer hatten Kinderpornos getauscht und sich zum Missbrauch der eigenen Kinder verabredet. (fmg)