Boston. Nach einer Masern-Infektion sind Kinder anfälliger für andere Krankheiten. Wissenschaftler haben nun die Gründe dafür herausgefunden.

Epidemien bieten manchmal auch eine große Chance für die Medizin: In den Niederlanden steckten sich 2013 in einer orthodox-protestantischen Gemeinschaft, die Impfungen ablehnt, mehr als 2600 Menschen mit Masern an. Schon vor dem Ausbruch hatten Mediziner bei Dutzenden Kindern im Alter von 4 bis 13 Jahren Blutproben genommen.

Etwa zwei Monate nach der Genesung entnahmen sie ihnen erneut Blut. Seitdem nutzen Forscher die Proben, um Maserninfektionen und deren Auswirkungen zu ergründen. Denn die Folgen der Viren für das Immunsystem waren bislang weitgehend unverstanden.

Bis heute gelten die äußerst ansteckenden Masern vielerorts als harmlose Kinderkrankheit – nach Meinung vieler Experten zu Unrecht. Zwar verursacht die Infektion, die unter anderem mit Schnupfen, Fieber, Bindehautentzündung, weißen Flecken im Mundraum und Hautausschlag einhergeht, bei den meisten Kindern keine größeren akuten Probleme. Doch es kann zu Komplikationen kommen, die mitunter tödlich enden.

Masern: Kinder waren nach der Erkrankung anfälliger