Prag. Mit dem Klassiker „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ verzauberte Vaclav Vorlicek Millionen Zuschauer. Nun ist der Regisseur gestorben.

Seinen Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ sehen Jahr für Jahr Millionen Fernsehzuschauer an Weihnachten, jetzt ist der tschechische Regisseur Vaclav Vorlicek gestorben. Er wurde 88 Jahre alt.

Wie die Agentur CTK am Mittwoch unter Berufung auf Kollegen des Filmemachers berichtete, sei Vorlicek am Dienstag in Prag seiner Krebserkrankung erlegen. Er galt als einer der Wegbereiter des tschechoslowakischen Märchenfilms.

Schloss Moritzburg nahe Dresden – das einstige Domizil des legendären Sachsenfürsten August der Starke (1670-1733) – war ein Drehort der deutsch-tschechischen Koproduktion von 1972/1973. Die dort seit Jahren gezeigte Ausstellung zum Märchenfilm ist ein Besuchermagnet.

Vorlicek drehte auch beliebte Fantasy-Serien für Kinder

Regisseur Vorlicek sagte einmal über seinen erfolgreichsten Film mit Pavel Travnicek und Libuse Safrankova in den Hauptrollen: „Entscheidend war die Idee, dass sich die Aschenbrödel-Geschichte im Winter abspielen sollte.“ Auch viele weitere Märchenfilme wie „Der Prinz und der Abendstern“ und „Wie man Dornröschen wachküßt“ trugen seine Handschrift.

In den 1980er Jahren drehte Vorlicek dann beliebte Fantasy-Kinderserien wie „Die Märchenbraut“ und „Der fliegende Ferdinand“, die sowohl im west- als auch im ostdeutschen Fernsehen zu sehen waren. Für sein Lebenswerk wurde Vorlicek 2017 mit dem Kristallglobus des internationalen Filmfestivals in Karlsbad (Karlovy Vary) ausgezeichnet.

Zum 88. Geburtstag wurde ein Kino nach Vorlicek benannt

Gleich nach dem Studium an der renommierten Filmhochschule FAMU hatte er seine Karriere in den Barrandov-Filmstudios begonnen und 1960 seinen ersten eigenen Kinderfilm gedreht. Viele weitere folgten.

Zu seinem 88. Geburtstag im vorigen Juni wurde ein Kino auf Schloss Horsovsky Tyn (Bischofteinitz) in Westböhmen nach Vorlicek benannt. (dpa/cho)