Berlin. Eine Jury aus Sprachexperten kürt jedes Jahr das „Unwort des Jahres“. Dieses Mal entschied sie sich für „Anti-Abschiebe-Industrie“.

Das „Unwort des Jahres“ 2018 heißt „Anti-Abschiebe-Industrie“. Das gab eine sprachkritische Jury am Dienstag in Darmstadt bekannt.

Bei der Jury gingen knapp 900 Vorschläge ein, darunter etwa 500 unterschiedliche Ausdrücke. Mit Abstand am häufigsten genannt wurde nach Angaben der Jury der Begriff „Asyltourismus“.

Die Unwörter in den vergangenen Jahren waren:

  • „Alternative Fakten“ (2017)
  • „Volksverräter“ (2016)
  • „Gutmensch“ (2015)
  • „Lügenpresse“ (2014).

Schlagworte, die gegen Menschenwürde verstoßen

Die Jury kritisiert mit der Wahl Schlagworte, die „gegen das Prinzip der Menschenwürde“ und „Prinzipien der Demokratie“ verstoßen, weil sie „einzelne gesellschaftliche Gruppen diskriminieren“ oder „euphemistisch, verschleiernd oder gar irreführend“ sind.

Die Aktion „Unwort des Jahres“ wurde 1991 von dem Frankfurter Germanistikprofessor Horst Dieter Schlosser initiiert. Seit 2011 ist die Darmstädter Sprachwissenschaftlerin Nina Janich Jury-Sprecherin. (les/dpa/epd)