Osnabrück. Bei Rettungseinsätzen kommt es auf jede Minute an. In 80 Prozent der Fälle verlieren Helfer Zeit in falsch gebildeten Rettungsgassen.

Wie eine Rettungsgasse funktioniert, müsste inzwischen jeder Autofahrer wissen. Denkt man. Bis man von einer Umfrage des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) liest. Demnach verlieren in 80 Prozent aller Einsätze Retter wertvolle Zeit, weil Autos die Rettungsgasse blockieren. Darüber berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“.

Nach Angaben von DRK-Bundesarzt Peter Sefrin wird der durchschnittliche Zeitverlust durch Behinderungen auf bis zu fünf Minuten geschätzt. Für einen Patienten, der reanimiert werden müsse, könne dann jede Hilfe zu spät sein.

„Diese Zahlen sind erschreckend“, sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt der Zeitung. «“Gerade wenn es um Menschenleben geht, zählt jede Sekunde.“

Sie appellierte an Verkehrsteilnehmer, mehr Respekt gegenüber Notfallhelfern aufzubringen. „Notärzte und Einsatzteams retten Leben“, sagte Hasselfeldt. „Das sollte sich jeder immer wieder vor Augen halten.“

Rettungsgasse – so geht's richtig

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    An der Umfrage beteiligten sich insgesamt 96 Rettungsteams des DRK aus Baden-Württemberg, Bayern, dem Saarland, Niedersachsen, Berlin und Sachsen.

    Das Bußgeld für eine Blockierung der Rettungsgasse ist im Oktober vergangenen Jahres deutlich erhöht worden und kann seitdem bis zu 320 Euro plus Fahrverbot kosten.

    Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) sagte, er sei damit nicht zufrieden. „Sollten wir feststellen, dass wir mit der jetzigen Höhe der Bußgelder nicht die erhoffte Wirkung erreichen, müssen wir über weitere Erhöhungen nachdenken“, sagte er der Zeitung. „Andere europäische Länder wie beispielsweise Österreich sehen sogar Sanktionen bis zu 2.180 Euro vor.“ (epd,hip)