Athen. Auf dem Mittelmeer hat sich eine Art Hurrikan zusammengebraut: ein sogenannter Medicane. Es werden heftige Stürme und Regen erwartet.

Auf dem Mittelmeer hat sich ein „Medicane“ (Mediterranean Hurricane) gebildet. Das tropensturm-ähnliche Phänomen, das dem eines Hurrikans gleicht, entstand zwischen Sizilien und der griechischen Halbinsel Pelopennes und bewegt sich langsam Richtung Osten.

Es werden Winde der Stärke zwölf in den kommenden zwei Tagen erwartet. Damit schließt sich das Wetter dem Vortag an, der ebenfalls stürmisch gewesen war. Es kam zu Problemen im Fährverkehr.

Sturm in Griechenland

„Gehen Sie in den nächsten Tagen nicht auf die Straßen, wenn es nicht absolut notwendig ist“, teilte der Zivilschutz am Freitag mit. Alle Schulen im Süden Griechenlands blieben am Freitag geschlossen, wie das Staatsradio ERT berichtete. Es wurde damit gerechtet, dass der Fährverkehr am Samstag und Sonntag zusammenbrechen könnte.

Fast alle Fähren, die die Verbindungen zwischen dem Festland und den Inseln herstellen, sind am Donnerstag in den Häfen geblieben. Hunderte Bäume stürzten um, Schulen blieben auf zahlreichen Inseln geschlossen. Stellenweise erreichten die Böen die Windstärke zehn von zwölf, berichtete das Staatsradio (ERT).

Was ist ein „Medicane“?

Der „Medicane“ ähnelt vom Prinzip dem tropischen Wirbelsturm, berichtet „Kachelmannwetter“. Verantwortlich dafür sind Gewitterwolken, die rotieren können. Kommt es darüber hinaus noch zu einem Luftdruckabfall, ist auch die Bildung eines Auges möglich, das man auch von Satellitenaufnahmen von Hurrikanen kennt.

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In Griechenland werden weiter starke Regenfälle mit Stürmen und Gewittern erwartet. Wohin genau der Sturm sich bewegt, scheint aber unsicher zu sein. Mit einer generellen Wetterbesserung wird erst ab Sonntag gerechnet.

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