Bremen. Darf ein Journalist ein Parteibuch haben? In Bremen engagiert sich ein recht bekannter TV-Reporter nun im Landesvorstand der AfD.

Der TV-Journalist Hinrich Lührssen hat sich in den Landesvorstand der Bremer AfD wählen lassen und damit eine Diskussion über seine journalistische Unabhängigkeit ausgelöst. Lührssen arbeitet als freier Mitarbeiter für „stern TV“ und das öffentlich-rechtliche Radio Bremen (RB).

Radio Bremen reagierte nach Bekanntwerden des politischen Engagements vorige Woche umgehend. RB-Chefredakteurin Andrea Schafarczyk sagte im eigenen Sender, man werde sich „jetzt sehr bald“ mit Lührssen zusammensetzen „und gucken, was er da genau vorhat“.

Lührssen meldet sich mit Statement zu Wort

Der Sender vertrete Werte wie Unabhängigkeit und Vielfalt. „Jeder Mitarbeiter, der hier arbeitet, ist diesen Werten verpflichtet.“ Der Sender werde darauf achten, dass sich Lührssens parteipolitisches Engagement nicht mit seiner RB-Tätigkeit vermische.

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Inzwischen hat sich Lührssen selbst mit einem schriftlichen Statement zu Wort gemeldet: „Unsere Heimatstädte Bremen und Bremerhaven brauchen eine starke konservative Kraft“, schreibt Lührssen.

Seiner Ansicht nach müsse es auf Themen wie „die anhaltende Vergeudung von Steuergeldern, auf die enorme Verschuldung beider Städte, auf die Versäumnisse in der Bildungspolitik und auf die Hilf- und Handlungslosigkeit in der Asylpolitik klare konservative Antworten geben.“ Daher sei er Mitglied des Landesverbandes der Bremer AfD geworden. (küp)

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