Berlin. Am 8. März 2023 ist wieder Internationaler Frauentag. Wo ist der Tag ein Feiertag? Infos zu Bedeutung und Herkunft finden Sie hier.

  • Am 8. März ist Internationaler Frauentag – 2023 fällt der Tag auf einen Mittwoch
  • An diesem Tag wird weltweit auf die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern aufmerksam gemacht
  • Der Frauentag ist nur in zwei Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag

Am Internationalen Frauentag geht es um Gleichberechtigung – im Arbeitsleben, in der Gesellschaft, vor dem Gesetz: Seit mehr als 100 Jahren machen Frauen am 8. März darauf aufmerksam, wo sie und ihre Geschlechtsgenossinnen weiter benachteiligt werden. Warum wird der Internationale Weltfrauentag an diesem Datum begangen – und wie kam es eigentlich dazu? Die wichtigsten Fragen und Antworten zum 8. März haben wir im Folgenden für Sie aufgelistet. Mehr zum Thema: Alle Feiertage 2023 in Deutschland im Überblick

Internationaler Frauentag: Bedeutung und Erfinderin – Woher der besondere Tag kommt

Der Internationale Frauentag – kurz Frauentag – wird jährlich am 8. März begangen. An dem Tag wird weltweit auf die Ungleichbehandlung zwischen Mann und Frau aufmerksam gemacht. Den ersten nationalen Frauentag beging die Sozialistische Partei in den USA am 28. Februar 1909: Frauenrechtlerinnen erinnerten an den Streik der Textilarbeiterinnen in New York, die für bessere Arbeitsbedingungen gekämpft hatten. Außerdem forderten sie das Frauenwahlrecht.

NameInternationaler Frauentag
DatumMittwoch, 8. März 2023
ErfinderClara Zetkin
Feiertag inBerlin und Mecklenburg-Vorpommern
Motto 2023"Wer Fachkräfte sucht, kann auf Frauen nicht verzichten!"

Die deutsche Frauenrechtlerin Clara Zetkin schlug 1910 beim II. Kongress der Sozialistischen Internationale in Kopenhagen vor, jährlich einen Internationalen Frauentag zu begehen. „Keine Sonderrechte, sondern Menschenrechte“, forderte die Sozialistin. Lesen Sie auch: Frauentag – Wann ist er? Und wo ist er ein Feiertag?

Frauentag am 8. März: Wahlrecht und politische Teilhabe – Ziele der Demonstrantinnen

Zum ersten Internationalen Frauentag gingen rund eine Million Demonstrantinnen und Demonstranten am 18. März 1911 in Deutschland, Österreich-Ungarn, Dänemark und in der Schweiz auf die Straße. Ihre wichtigste Forderung: das Wahlrecht für Frauen und damit die Möglichkeit zur politischen Teilhabe. Nur in Finnland hatten Frauen zu diesem Zeitpunkt die Möglichkeit, an Wahlen teilzunehmen. Erst 1918 bekamen deutsche Frauen das Wahlrecht, Schweizerinnen dürfen erst seit 1971 wählen.

Demonstration am Frauentag (Archivbild).
Demonstration am Frauentag (Archivbild). © picture alliance / Klaus Rose | dpa Picture-Alliance / Klaus Rose

Internationaler Frauentag: Ein Aktionstag gegen den Krieg – seit 1921 ein festes Datum

In den folgenden Jahren fand der Internationale Frauentag seinen Platz in der sozialistischen Bewegung. Während des Ersten Weltkrieges wurde der Tag zum Aktionstag gegen den Krieg. 1921 legte die 2. kommunistische Frauenkonferenz den Internationalen Frauentag auf den 8. März fest.

Nach der Einführung des Wahlrechtes für Frauen ging es den Demonstrantinnen um Dinge wie Arbeitsschutzgesetze, gleichen Lohn für gleiche Arbeit, Mindestlöhne, ausreichenden Mutter- und Kinderschutz und die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Während der NS-Herrschaft war der Internationale Frauentag als sozialistischer Feiertag verboten.

Frauentag am 8. März: Ziele und Position – Worum es den Demonstrantinnen heute geht

In den westlichen Ländern herrscht inzwischen in der Regel zumindest nach dem Gesetz Gleichberechtigung. Für die Frauenbewegung ist der Kampf um Gleichstellung aber längst noch nicht beendet. In diesen Bereichen werden Frauen immer noch benachteiligt. Weiter verdienen Frauen bei gleicher Arbeit im Schnitt weniger als Männer. In Führungspositionen in Wirtschaft, Politik und Verwaltung sind Frauen weiter unterrepräsentiert. Ein Grund für viele: die Schwierigkeit, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren.

Internationaler Frauentag: 5 wissenswerte Fakten
Internationaler Frauentag: 5 wissenswerte Fakten

Weltfrauentag macht auf Missstände aufmerksam: Frauen oft immer noch benachteiligt

Weitere Themen für viele Frauenrechtlerinnen sind nicht nur am Internationalen Frauentag der weltweite Kampf gegen Unterdrückung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen. In sehr vielen Ländern der Welt haben Mädchen zum Beispiel immer noch kein Recht auf Bildung, und Mädchen und Frauen wird das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung verwehrt.

Frauentag am 8. März 2023: Motto dieses Jahr im Zeichen der Arbeit

1975 hatten die Vereinten Nationen das Internationale Jahr der Frau ausgerufen: Seitdem begeht auch die UNO den Internationalen Frauentag am 8. März. Lesen Sie hier: Mit diesen sechs Tipps werden Frauen finanziell unabhängig

Jedes Jahr steht der Frauentag in Deutschland unter einem anderen Motto. Das Motto für den Weltfrauentag 2023 lautet: "Wer Fachkräfte sucht, kann auf Frauen nicht verzichten!". Themen wie Arbeitszeiten und gleicher Lohn waren für die Frauen immer schon ein Thema – auch 2023 sollen diese auf der Agenda stehen. In einer Stellungnahme zum Weltfrauentag fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zudem die Beseitigung von Fehlanreizen im Steuersystem und einen Gleichstellungscheck für alle politischen Vorhaben. Auch interessant: Ungerechte Verteilung – sechs Fakten zu deutschen Feiertagen

Geschenke am Frauentag: In diesen Ländern haben kleine Präsente Tradition

Kleine Geschenke für Frauen am 8. März kommen auch in Deutschland immer wieder vor. Auch wenn Blumen oder Schokolade wohl kaum die akuten Ungleichbehandlung der Geschlechter beseitigen können, gibt es diese Tradition in vielen Ländern: In Italien bekommen Frauen beispielsweise traditionell von verschiedenen Personen in ihrem Umfeld einen kleinen Strauß Mimosen geschenkt. In Russland gibt es am Frauentag ebenfalls Blumen oder kleinere Geschenke wie Parfüm oder Schmuck.