München. Deutsches Klopapier ist breiter als anderswo. Und braunes Papier mögen die Kunden nicht. Einige Fakten über das Papier auf dem Klo.

Warum immer nur über Wetter oder Essen plaudern, wenn es noch andere ebenso alltägliche Themen zum Klönen gibt? Klopapier beispielsweise. Das überrascht fast jeden Gesprächspartner und garantiert in der Regel ein Schmunzeln beim Gegenüber.

Um für den nächsten Smalltalk gewappnet zu sein, fünf kuriose Fakten:

1. Die richtige Technik: „Bist du Falter oder Knüller?“ Mit dieser Einstiegsfrage ist Ihnen die Aufmerksamkeit gewiss! Der Hintergrund: In Deutschland werde Klopapier eher gefaltet, erklärt eine Hakle-Sprecherin. Vor allem in anglo-amerikanischen Ländern werde eher geknüllt.

Daher unterscheiden sich die Anforderungen in Sachen Lagigkeit und Qualität des Papiers. „Bei den Faltern in Deutschland ist die Nachfrage nach mehrlagigem Toilettenpapier und mit attraktivem Design deutlich größer.“

2. Einfach vs. mehrlagig: Im Ausland werden den Angaben nach auch eher einfache Klopapiere produziert und nachgefragt, die maximal zweilagig sind. Daher finde man dort auch deutlich weniger bedrucktes Toilettenpapier.

3. Größenunterschiede: Die Firma Design-Tissue vertreibt buntes Toilettenpapier der portugiesischen Marke Renova. Unternehmer Hans-Jürgen Collatz verrät: In Deutschland sei das Papier etwas breiter als in Südeuropa: 102 statt 95 Millimeter. Ob es an unterschiedlichen Größen von Händen und/oder Hintern liegt, weiß er nicht. Lang sind die Blätter jedenfalls in beiden Fällen 115 Millimeter.

4. Braunes Klopapier fällt durch: Neun Farben hatte Collatz mal im Angebot. Heute sind es nur noch acht. Eine habe bei den Kunden nicht gezogen: Braun. Auch hier kann über die Gründe nur spekuliert werden.

„Es war noch nie so leicht, einen süßen Po zu bekommen
„Es war noch nie so leicht, einen süßen Po zu bekommen": So warb ein Supermarkt für Einhorn-Klopapier. Käufer reisten deshalb aus dem weiten Umland an. © Edeka Steilen | Edeka Steilen

5. Welt-Toilettentag: Im Internet finden sich vereinzelt Hinweise auf den 26. August als Internationaler Toilettenpapier-Tag. Wirklich durchgesetzt hat er sich nicht, die Hintergründe sind auch unklar. Deutlich geläufiger ist dagegen das Datum 19. November: der Welt-Toilettentag. Er hat einen ernsten Anlass und soll darauf aufmerksam machen, dass Milliarden Menschen keinen Zugang zu richtigen Toiletten haben.

6. Der Duft von Zuckerwatte: Als Edeka Einhorn-Klopapier mit Zuckerwatte-Duft in den Handel brachte, ging der Duft nicht vom Papier selbst aus. Der Po sollte mit Duftstoffen nicht in Kontakt kommen, hieß es von Edeka auf Nachfrage. Getränkt war die Papprolle, auf der das Papier aufgewickelt ist. Das Papier fand reißenden Absatz – wenn auch manche Menschen damit den Einhorn-Hype am Ende angekommen sahen. (dpa/law)