Berlin. Bakterien in Wurst, Kunststoff in Salami: 2021 erreichte die Zahl der gemeldeten Verunreinigungen in Lebensmitteln ein Rekordhoch.

Kunststoffteile in Salami, Salmonellen in geräucherter Gänsebrust, Schimmel in Hefegebäck vor Ablauf des Haltbarkeitsdatums oder Listerien in Würsten – die Gründe für den Rückruf von Lebensmitteln sind vielfältig. Manche werde vom Hersteller selbst entdeckt und angezeigt, andere von Konsumenten aufgedeckt.

In diesem Jahr wurden bundesweit bis Mitte Dezember erstmals 225 Warnungen vor Lebensmitteln ausgesprochen – und damit so viele wie nie zuvor seit Gründung des Portals lebensmittelwarnung.de im Jahr 2011, das vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) betreut wird. Vor einem Jahr waren es insgesamt 214 Lebensmittelwarnungen. Lesen Sie mehr: Lidl, Aldi und Co. – Was sich 2022 beim Einkaufen ändert

Warnung vor Lebensmitteln oft wegen Verunreinigungen mit Bakterien

Die Hauptgründe für Warnungen vor Lebensmitteln sind mikrobiologische Verunreinigungen – etwa mit Bakterien wie Salmonellen (32,8 Prozent). Vor allem Fleisch, Milch und Milchprodukte sind davon betroffen, berichtet das BVL dieser Redaktion. Zweithäufigster Grund seien Fremdkörper wie Glas- oder Metallsplitter (23,5 Prozent), die in fast allen Produkten gefunden werden können. Beanstandet werden zudem unzulässige Inhaltsstoffe, die in Produkten nicht angegebenen werden. Lesen Sie hier: Alkohol an Silvester: Die besten Tipps gegen einen Kater

Am häufigsten wurden in den vergangenen Jahren Fleisch, Wild, Geflügel und deren Produkte (15 Prozent), Milch und Milchprodukte (11,7 Prozent) sowie Backwaren und Getreide (10,5 Prozent) beanstandet, aber auch Gemüse, Gewürze, Nüsse oder Schokolade. Auch interessant: 2G auch im Baumarkt: Dürfen Ungeimpfte noch einkaufen?

Rückrufe von Lebensmitteln sind ein Zeichen für Vertrauenswürdigkeit

Die Zunahme der Meldungen bedeutet jedoch nicht, dass Lebensmittel in Deutschland unsicherer geworden seien, hebt die Behörde hervor. Vielmehr stünden Unternehmen Rückrufen heutzutage weniger kritisch gegenüber. „Öffentliche Rückrufe werden inzwischen vielfach als Bestandteil eines verantwortungsvollen Managements gesehen, mit dem auch Vertrauenswürdigkeit demonstriert werden kann“, so die Behörde. Durch verbesserte Analyseverfahren würden zudem bereits geringste Verunreinigungen registriert. Lesen Sie hier: Bahn, Benzin, Briefporto: Das ändert sich 2022

Neben Lebensmittel wurde auf der Internetseite in diesem Jahr auch vor 39 Bedarfsgegenstände wie Spielwaren gewarnt sowie vor 6 Kosmetikprodukten. Die Internetseite lebensmittelwarnung.de informiert über Lebensmittel, Bedarfsgegenstände, Kosmetik und Tätowiermittel, die ein Risiko für die Gesundheit mit sich bringen können, zum Verzehr ungeeignet sind oder irreführen können. Sie erfasst Meldungen aus allen Bundesländern.