Berlin. Ein Smartphone für Kinder kann gefährlich sein. Welche Geräte eignen sich und mit welchen Einstellungen sichern Eltern das erste Handy?

Mit zehn Jahren haben die meisten Kinder ihr eigenes Smartphone, mit zwölf dann fast alle. Das zeigen Zahlen des Digitalverbandes Bitkom. Man kann es drehen und wenden, wie man will: Spätestens nach der Grundschule müssen sich Eltern damit befassen.

Schon damit ihr Kind nicht zum Außenseiter wird – wenn der Schulchat über Whats­App läuft, alle in der Klasse gerade über diesen Youtuber reden und ihre Fotos auf Instagram hochladen. Mit den folgenden Tipps des Verbraucher-Ratgebers Finanztip zum ersten Smartphone und Handytarif sparen Eltern Geld und vermeiden Kostenfallen.

Erstes Smartphone für Kinder lieber gebraucht kaufen

Es gibt tatsächlich spezielle Smartphones für Kinder: Die kommen meist in Rosa und Blau daher – und sind von zweifelhafter Qualität. Anstatt sich möglicherweise fabrikneuen Elektroschrott ins Haus zu holen, empfiehlt Finanztip ein gebrauchtes Handy einer bekannten Marke wie Samsung oder Apple.

Das kann ein ausrangiertes Smartphone sein; oder die Eltern kaufen ihrem Kind ein gebrauchtes vom Händler – mit Gewährleistung und Rückgaberecht. Spezielle Händler bereiten gebrauchte Handys professionell auf und verkaufen sie weiter.

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Preiswerte Angebote mit besonders langer Garantie hat Finanztip in einem Vergleich bei Asgoodasnew und Rebuy gefunden. Eine große Auswahl und gute Preise haben auch Buyzoxs, Clevertronic und Smallbug. Der Käufer sollte das Handy bei Empfang genau untersuchen – nicht nur auf Kratzer: Es sollte auch geprüft werden, ob der Akku schwächelt oder der Bildschirm Flecken zeigt.

Für ein gebrauchtes Handy vom Kaliber eines Samsung Galaxy S8 oder iPhone 7 in sehr gutem Zustand muss man etwa 250 bis 300 Euro einplanen. Es gibt auch deutlich günstigere Geräte, bei denen ein paar Abstriche gemacht werden müssen. Wenn das Handy mal herunterfällt, sind bei einem gebrauchten Gerät nicht gleich viele Hundert Euro futsch. Schutzhülle und Displayschutzfolie sind jedoch immer empfehlenswert.

Beim Kauf von privat lässt sich zwar noch mehr sparen, allerdings kann das auch schiefgehen, denn Käufer haben dann weniger Rechte. So gibt es kein 14-tägiges Rückgaberecht wie beim Onlinekauf von einem professionellen Händler. Außerdem schließen die meisten privaten Verkäufer eine Gewährleistung aus. Schnäppchenjäger, die sich gut auskennen, können sich dennoch auch mal auf Ebay und Co umsehen.

Prepaidkarte verhindert Kostenfallen

Damit das Handy nicht nur im WLAN zu Hause funktioniert, sondern auch unterwegs, ist ein Handytarif notwendig. Ratsam ist eine Prepaidkarte, weil damit viele Kostenfallen von vornherein ausgeschlossen sind: Ist das aufgeladene Guthaben verbraucht, geht der Tarif nicht mehr. Erreichbar ist das Kind aber immer noch.

So machen Smartphone und PC unsere Augen krank

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    Im Finanztip-Vergleich gut abgeschnitten haben „Prepaid wie ich will“ von Congstar (Telekom-Netz, 13 Euro für vier Wochen bei 3 GB LTE und Telefon-Flat) sowie Lidl Connect „Smart S“ (Vodafone, 2 GB LTE, Flat, 8 Euro/vier Wochen). Interessant ist auch der O2-Tarif „Whats­App Sim“. Damit bekommt das Kind alle vier Wochen zum Beispiel 3000 Einheiten für zehn Euro. Einheiten können Minuten, SMS und Megabyte sein, in beliebiger Kombination. Das Besondere: Sind die Einheiten verbraucht, funktioniert das auch bei Kindern beliebte WhatsApp immer noch.

    Abofallen sperren

    Bevor es losgeht, sollten die Eltern noch eine sogenannte Drittanbietersperre einrichten. Das geht bei jedem Mobilfunkanbieter kostenlos und verhindert, dass das Kind aus Versehen ein Abo abschließt, welches über die Handyrechnung abgebucht wird.

    Manche Mobilfunkfirmen bieten an, nur bestimmte Arten von Drittanbietern zu sperren. Doch das Kind wird wahrscheinlich nichts vermissen, wenn gleich ganz der Riegel vorgeschoben wird. Es gibt nur wenige sinnvolle Dienstleistungen von Dritten, die über die Handyrechnung abgerechnet werden.

    In-App-Käufe

    Nicht so eindeutig ist der Fall bei sogenannten In-App-Käufen. Damit lassen sich zum Beispiel gegen eine Gebühr Apps werbefrei machen. Es gibt aber auch zweifelhafte Angebote wie Kleidung für die Figur, die man in einem Spiel steuert.

    Mit älteren Kindern lässt sich das Thema sicher besprechen und Eltern können auf deren Eigenverantwortung setzen. Bei jüngeren Kindern bietet es sich an, ihnen Käufe nur mit der Erlaubnis der Eltern zu ermöglichen. Das lässt sich sowohl bei Apple als auch bei Google (Android) einstellen. Bei einem Kaufwunsch des Kindes bekommen die Eltern dann eine Anfrage aufs Handy geschickt.

    Begleiten und loslassen

    Man kann die digitale Entwicklung an den Schulen zu Recht beängstigend finden, aber es ist die Realität. Am besten begleiten Eltern ihr Kind ein Stück weit auf seiner digitalen Entdeckungstour.

    Anfangs sollten sie das Smartphone gemeinsam mit ihrer Tochter oder ihrem Sohn nutzen und sich zeigen lassen, was das Kind mit dem Handy macht. Auch die Gefahren sollten natürlich thematisiert werden – ohne jedoch Angst zu schüren, denn es soll ja Spaß machen. Dabei gibt es auch für Eltern noch viel Neues zu lernen. Sie bleiben damit im Gespräch und kriegen so mehr vom Alltag ihres Kindes mit.

    Dieser Beitrag erscheint in einer Kooperation mit finanztip.de. Finanztip ist gemeinnützig und hilft Verbrauchern bei den täglichen Finanzentscheidungen.