Tokio.

Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo hat keine Probleme mit ihrem Sport-Outfit und entscheidet sich bewusst für die kurzen Hosen.

"Natürlich sind unsere Trikots knapper als die von Männern. Da könnte man sich fragen: Warum tragen die Männer nicht auch einfach ein bauchfreies Trikot?", sagte Mihambo der Deutschen Presse-Agentur. Sie könne sich beispielsweise ihre Hosenlänge aussuchen und könnte auch mit längeren Hosen springen. "Ich fühle mich aber so einfach frei in meiner Bewegung - und nie unwohl", sagte die 27-Jährige kurz vor Beginn der Olympischen Spiele in Tokio.

Um das Outfit und mögliche Bekleidungsvorschriften für Sportlerinnen und Sportler gibt es immer wieder Debatten. Bei der EM in Basel hatten einige deutsche Turnerinnen einen Ganzkörperanzug getragen und damit ein Zeichen gesetzt gegen die Sexualisierung in ihrer Sportart.

Vor den Olympischen Spielen 2012 in London waren im Beachvolleyball die Regeln geändert worden, wonach Frauen auch Shorts und Tops mit oder ohne Ärmel tragen dürfen. In der nicht-olympischen Sportart Beachhandball hatte zuletzt die norwegische Frauen-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft im bulgarischen Warna gegen die Kleidervorschriften des Dachverbands protestiert. Die Spielerinnen hatten in einem Spiel statt der vorgeschriebenen Bikini-Höschen etwas längere Sporthosen getragen. Dafür mussten sie nach einer Entscheidung der Europäischen Handball-Föderation wegen "unangemessener Bekleidung" eine Geldstrafe von 1500 Euro zahlen.

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