Flensburg. 40 Bundesliga-Heimspiele in Serie haben die Flensburger jetzt gewonnen. Zur Tabellenführung reicht es für den deutschen Meister von 2018 und 2019 aber nicht. Nordrivale THW Kiel ärgert sich über ein brutales Foul.

40 Bundesliga-Heimspiele, 40 Siege in Serie: Die Handballer der SG Flensburg-Handewitt haben mit dem 32:22 (17:11) über den HSC 2000 Coburg einen Club-Rekord aufgestellt.

Zur Tabellenführung reichte es für die Norddeutschen, die am 26. Dezember 2017 zuletzt einen Punkt in eigener Halle abgegeben hatten, aber dennoch nicht. Auf Platz eins stehen die Rhein-Neckar Löwen, die nach dem 26:20 (12:12)-Auswärtssieg beim HC Erlangen über 8:2 Punkte und die beste Tordifferenz verfügen. Die Mannheimer führen das Klassement vor den Flensburgern und dem THW Kiel an.

THW-Trainer Filip Jicha fand nach dem 35:29 (17:13)-Sieg am Samstag bei der HSG Nordhorn-Lingen deutliche Worte. "Ich bin sehr froh, dass wir dieses sehr intensive, brutale Spiel gewonnen und nur einen Spieler im Krankenhaus haben", ereiferte sich der Coach.

Eine Szene in der Schlussminute der ersten Halbzeit erzürnte den 38 Jahre alten Tschechen besonders. Steffen Weinhold schlug nach einer Abwehraktion der HSG-Akteure Georg Pöhle und Dominik Kalafut hart mit dem Kopf auf dem Hallenboden auf. Die Schiedsrichter David und Christian Hannes verzichteten auf eine persönliche Bestrafung. Als Hendrik Pekeler beim anschließenden Freiwurf Philipp Vorlicek am Kopf traf, sah er die regelkonforme Rote Karte.

"Für mich war das Foul eine glatte Rote Karte. Dominik Kalafut tut es unglaublich leid", sagte HSG-Coach Daniel Kubes nach dem Spiel. Der zunächst bewusstlose Weinhold saß in der zweiten Halbzeit neben Pekeler auf der Tribüne. In Kiel sollen weitere neurologische Untersuchungen folgen. Ob der 34-Jährige am Mittwoch (18.45 Uhr/DAZN) im Champions-League-Heimspiel gegen Telekon Veszprem aus Ungarn auflaufen kann, stand zunächst noch nicht fest.

Eine Premiere gab es für den TVB Stuttgart, der im elften Duell mit dem SC Magdeburg erstmals siegte. Die Schwaben lagen zur Halbzeit mit 18:12 in Führung und retteten dank Torwart Primoz Prost einen knappen 30:29-Auswärtssieg über die Zeit. Das Hessen-Derby entschied die MT Melsungen mit einem 33:25 (16:7)-Auswärtssieg bei der HSG Wetzlar für sich. HSG-Keeper Till Klimpke musste nach einem Kopftreffer in der ersten Halbzeit ins Krankenhaus. GWD Minden kam beim 31:26 (13:13) über die enttäuschenden Füchse aus Berlin zum ersten Saisonsieg.

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