Doha. Gesa Felicitas Krause hat mit einem Traumlauf WM-Bronze über 3000 Meter Hindernis gewonnen. Zudem lief sie deutsche Rekordzeit.

Noch am Samstag hatten Gesa Felicitas Krause und Emma Coburn nebeneinander auf dem Laufband vom Hotel eine kleine Einheit absolviert, nun lagen sie sich im Khalifa-Stadion von Doha japsend und lachend in den Armen. Hinter der neuen Weltmeisterin und Weltrekordlerin Beatrice Chepkoech aus Kenia (8:57,84) hatten die US-Amerikanerin (9:02,35 Minuten) und die deutsche Meisterin aus Trier Silber und Bronze (9:03,30) im 3000-Meter-Hindernislauf bei der Leichtathletik-WM gewonnen.

Im Ziel hatte Krause nicht nur ihre persönliche Bestzeit – gleichbedeutend mit dem deutschen Rekord – um rund vier Sekunden verbessert, die 27-Jährige hatte auch für die erste deutsche Medaillen bei den Wettkämpfe in Katars Hauptstadt gesorgt. "Ich habe alles aus mir herausgeholt", sagte Krause.

Beeindruckende Aufholjagd in der letzten Runde

Sie hatte sich in einem Rennen, das die Siegerin vom Startschuss an dominiert hatte, gut positioniert und in der letzten Runde eine beeindruckende Aufholjagd hingelegt. Ab dem Wassergraben war sie auf Platz drei gestürmt.

Krause hatte es bereits nach dem Vorlauf geahnt: „Es wird ein sehr schnelles Rennen.“ Und: „Es sind sechs, sieben Mädels, die eine schnellere Bestleistung haben als ich.“ Sie brauchte also nicht weniger, als ihr Bestes. Und an diesem Montagabend in der Wüste lieferte sie genau das ab.

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Überhaupt ist Krause ein Wettkampftyp. Seit 2015 wurde sie jedes Jahr deutsche Meisterin. 2016 gewann sie in Amsterdam die Europameisterschaft. Den Titel konnte sie im vergangenen Jahr bei der Heim-EM in Berlin in beeindruckender Weise verteidigen.

Vor vier Jahren gewann sie erstmals WM-Bronze

Und ihre Beziehung zu Weltmeisterschaften ist ohnehin besonders: 2011 lief sie ihre erste WM – in persönlicher Bestzeit. 2015 überraschte sie die Elite mit Kaltschnäuzigkeit und gewann erstmals WM-Bronze. Zwei Jahre später das große Drama: Die Sportsoldatin stürzte in London über eine fallende Kollegin, gab aber nicht auf, lief vom letzten auf den neunten Rang. Weil sie anschließend nicht jammerte, sondern sagte: „So ist eben der Sport“ wurde sie gefeiert und ausgezeichnet. Ein mulmiges Gefühl, wieder auf die Strecke zurückzukehren, hatte sie nie.

„Die Anerkennung für mein Verhalten ehrt mich, sie sind aber kein Grund für mich, mich darauf auszuruhen“, sagt sie, aber: „Das wird immer ein Teil meiner Geschichte, meiner Karriere sein.“

Genauso wie diese Bronze-Medaille aus Doha, die 2017 wieder gut macht.