Shanghai. Das deutsche Team hat zum Auftakt der Platzierungsrunde mit 89:78 gegen Senegal gewonnen. Die Olympia-Chance wurde damit gewahrt.

Dennis Schröder klatschte zufrieden mit seinen Teamkollegen ab und holte sich die Trophäe für den Mann des Tages ab, Bundestrainer Henrik Rödl wirkte beim Blick zur Hallendecke erleichtert: Die deutschen Basketballer haben dank einer Leistungssteigerung nach der Halbzeitpause die nächste WM-Pleite abgewendet und dürfen weiter von Olympia träumen. Das Rödl-Team gewann am Samstag in Shanghai zum Auftakt der Platzierungsrunde um die Ränge 17 bis 32 nach langer Zitterpartie mit 89:78 (36:37) gegen den Außenseiter Senegal und feierte den zweiten Sieg in China.

„Sie haben uns in der Verteidigung das Leben extrem schwer gemacht“, sagte Rödl. „Ich bin stolz auf die Mannschaft, dass sie das Spiel gedreht hat und verdient gewonnen hat. Dennis war überragend in der zweiten Halbzeit.“ Der NBA-Profi kam im Duell mit dem sieglosen Weltranglisten-37. auf starke 24 Punkte und zwölf Assists.

Olympia-Teilnahme wäre mit Sieg gegen Kanada perfekt

Trotz eines lange Zeit erneut verunsicherten Auftritts wäre damit bei einem weiteren Sieg gegen Kanada im letzten WM-Spiel am Montag (14.00 Uhr/Magentasport) der Sprung zu einem Qualiturnier für die Sommerspiele 2020 perfekt. Auch im Falle einer Niederlage gegen das Team von NBA-Meistertrainer Nick Nurse sind die Chancen hoch, dann wäre die Auswahl des Deutschen Basketball-Bunds aber noch von anderen Ergebnissen abhängig.

Rödl vertraute zum vierten Mal bei der WM der gleichen Anfangsformation, in der Ismet Akpinar als zweiter Guard neben Schröder weiter seine Form suchte und seine ersten fünf Würfe danebensetzte. Nach einem 0:5-Start zog Schröder den deutschen Angriff ansehnlich auf. Erst punktete der 25 Jahre alte Braunschweiger selbst zweimal per Korbleger, setzte dann seine Mitspieler ein. Maximilian Kleber und Daniel Theis trafen sehenswert per Dunk, doch nach der 14:9-Führung gelang offensiv überhaupt nichts mehr. Die letzten viereinhalb Minuten des ersten Viertels blieb das deutsche Team ohne Korberfolg.

Rödl-Team leistet sich Ballverluste

Wie schon mehrfach bei dieser WM fehlte der Schwung, der Angriff stockte, von außen fielen kaum Würfe, dazu leistete sich das Rödl-Team alleine im zweiten Abschnitt neun Ballverluste. Beiden Mannschaften unterliefen haarsträubende Fehler, dem deutschen Team war wie bei der Blamage in der Vorrunde gegen die Dominikanische Republik die Verunsicherung deutlich anzumerken.

Im vorigen Turnierverlauf hatte Senegal nicht einmal jeden fünften der Dreipunkte-Würfe getroffen, im zweiten Viertel gewann der Bronzegewinner der Afrikameisterschaft 2017 aber an Sicherheit. Zunächst kassierte das deutsche Team den Ausgleich zum 28:28. „Bringt mal ein bisschen rein jetzt, let's go let's go“, gab Coach Rödl seinem Team in der taktisch geprägten Auszeit mit. Zwei Minuten vor der Pause ging Senegal dennoch in Führung, es entwickelte sich eine enge Partie.

Im dritten Viertel übernahm dann Schröder. Der Aufbauspieler erzielte 18 von 30 deutschen Punkten, versenkte alle vier Dreipunktewürfe, verteilte dazu drei Vorlagen. Dies gab Sicherheit, auch bei seinen Teamkollegen glückten nun wieder mehr Aktionen. Die deutsche Mannschaft erspielte sich eine zweistellige Führung und geriet nicht mehr ernsthaft in Gefahr. (dpa)