London. Simona Halep hat die Ukrainerin Jelina Switolina im Halbfinale deutlich besiegt. Die Rumänin spielt nun gegen Serena Williams um den Titel.

Spätestens als sie im zweiten Satz ihren Aufschlag zum 3:4 verlor, kam man nicht umhin, Mitgefühl zu empfinden für Jelina Switolina. Was sie auch versuchte, die 24-Jährige, die als erste Ukrainerin in einem Grand-Slam-Halbfinale stand; ob sie mit Druck von der Grundlinie agierte oder mit Gefühl am Netz: Immer war Simona Halep schon da, wo der Ball hinfiel. Und so war es nach hochklassigen 73 Spielminuten wenig überraschend, aber umso verdienter, dass die ehemalige Weltranglistenerste aus Rumänien nach ihrem 6:1, 6:3-Sieg als erste Wimbledon-Finalistin des Jahres 2019 feststand. Für die 27-Jährige, die 2018 bei den French Open ihren einzigen Major-Titel holte, ist es das erste Endspiel an der Church Road, nachdem sie 2014 im Halbfinale gescheitert war.

„Das ist einer der schönsten Momente in meinem Leben. Es war nicht so einfach, wie das Ergebnis es aussagt, ich musste für jeden Punkt hart kämpfen“, sagte die Weltranglistensiebte. Ob sie es ist, der am Samstag (15 Uhr MEZ/Sky) das Mitgefühl gelten muss, bleibt abzuwarten. Im Finale wartet mit der US-Amerikanerin Serena Williams (37) die ultimative Hürde. Die Ranglistenzehnte bezwang die Tschechin Barbora Strycova (33/Nr. 54) im zweiten Semifinale nach nur 59 Spielminuten mit 6:1, 6:2 und steht damit zum elften Mal im Wimbledon-Endspiel, das sie siebenmal gewinnen konnte.

Williams: "Es fühlt sich toll an"

Die letzte Frau, die Serena Williams in London bezwang, war Angelique Kerber (31/Kiel) im Finale des vergangenen Jahres. Halep, das wurde im gesamten Turnierverlauf deutlich, in dem sie bislang erst einen Satz abgab, hat ebenfalls die Waffen, um die so auf-schlag- wie meinungsstarke Branchenführerin von der Einstellung des Grand-Slam-Rekords der Australierin Margaret Court (24 Titel) abzuhalten. Sie verteilt die Bälle von der Grundlinie zwar mit nicht allzu viel Speed, aber umso mehr Genauigkeit in die Ecken, beherrscht Passierschläge ebenso wie gefühlvolle Stopps und besticht durch eine Athletik, die es ihr ermöglicht, auch aussichtslos scheinende Bälle ins Feld zurückzubringen.

„Nach diesem harten Jahr fühlt es sich toll an, wieder im Finale zu sein. Jetzt, wo ich wieder in Form bin, kann ich das tun, was ich am besten kann: Tennis spielen“, sagte Serena Williams, die vor Turnierstart nur zwölf Matches absolviert hatte, in den vergangenen Tagen aber deutlich an Grundfitness zulegen konnte und gegen die tapfer kämpfende, aber letztlich zu biedere Strycova selten hart gefordert war. Wenigstens das dürfte gegen Simona Halep anders werden.