London. Novak Djokovic fehlen in Wimbledon nur noch zwei Siege zur erfolgreichen Titelverteidigung. Sein Viertelfinale gewann er am Mittwoch souverän.

Mit einer Tennis-Gala auf dem Heiligen Rasen ist Titelverteidiger Novak Djokovic zum neunten Mal ins Halbfinale von Wimbledon eingezogen. Der 32-Jährige fertigte am Mittwoch im Viertelfinale den Weltranglisten-23. David Goffin aus Belgien mit 6:4, 6:0, 6:2 ab. Nach nur 1:56 Stunden verwertete Djokovic seinen ersten Matchball und beendete das ab Ende des ersten Satzes einseitige Geschehen auf dem berühmten Londoner Centre Court.

Im Halbfinale geht der Topgesetzte auch dank der Auslosung einem Mitfavoriten aus dem Weg. In dieser Form sollte ihn am Freitag auch der Argentinier Guido Pella oder Roberto Bautista Agut aus Spanien nicht auf dem angestrebten Weg ins Endspiel aufhalten können. Der serbische Tennisprofi strebt bei seiner 15. Teilnahme beim Rasen-Grand-Slam-Turnier den fünften Titel an.

Djokovic hat nur im ersten Satz Mühe

«Er hat sehr gut angefangen, er hat das Spiel von der Grundlinie diktiert. Ich bin sehr zufrieden mit dem zweiten und dritten Satz», sagte Djokovic beim Verlassen des Courts.

Nur bis zum Gewinn des ersten Satzes musste Djokovic gegen den Finalisten von Halle und früheren Top-Ten-Spieler Goffin hart schuften. Anfangs zwang der ebenso wie der frühere Schützling von Boris Becker flinke Belgier den Titel-Mitfavoriten in begeisternde Ballwechsel und sicherte sich das erste Break zum 4:3. Dann überrollte der 15-fache Grand-Slam-Sieger seinen Kontrahenten.

Der Rückstand schien wie ein Weckruf auf Djokovic zu wirken, Goffin verlor gleichzeitig seine Sicherheit. So wendete der Weltranglisten-Erste nicht nur den drohenden Satzverlust ab, er gewann zehn Spiele nacheinander - eine bemerkenswerte Serie insbesondere im Herren-Tennis auf dem schnellen grünen Untergrund.

Belgier Goffin kann den Topfavoriten nicht gefährden

Erst zum 1:1 im dritten Satz leuchtete unter dem aufmunternden Applaus des Publikums wieder ein Spielgewinn für Goffin auf der Anzeigetafel auf. Letztendlich war auch der 28-jährige Belgier nur ein Herausforderer, der den momentan besten Tennisprofi der Herren-Szene bei weitem nicht ernsthaft gefährdete.

Als US-Open-Sieger, Australian-Open-Gewinner und Roland-Garros-Halbfinalist tritt Djokovic diesmal unter ganz anderen Vorzeichen an als noch vor zwölf Monaten. Damals hatte der Serbe unter einer langwierigen Armverletzung und Motivationsproblemen gelitten, triumphierte dann ein wenig unerwartet zum vierten Mal nach 2011, 2014 und 2015 in Wimbledon. Mit Damen-Champion Angelique Kerber zelebrierte Djokovic den Siegertanz. Mit einem weiteren Erfolg am Freitag steht er nun wieder im Endspiel. (dpa)