Berlin. Am Dienstagabend trifft Deutschland bei der Handball-WM auf Frankreich. Die Franzosen verzichten auf Superstar Nikola Karabatic.

Lange wurde gerätselt, ob Frankreichs Superstar Nikola Karabatic bei der Handball-WM heute gegen Deutschland spielen wird. Die Antwort: Nein, er steht nicht im Kader für die Partie in der Arena am Berliner Ostbahnhof (20.30 Uhr/ZDF).

Am Abend zuvor hatte Frankreichs Trainer Didier Dinart noch erklärt, dass mit einer Entscheidung am Folgetag um 9 Uhr zu rechnen sei. “Dann haben wir Gewissheit”, sagte Dinart. Wenig später war dann klar, dass es für den 34-jährigen Superstar nach seiner Fuß-Operation im Oktober noch nicht reicht. Der Rückraumspieler greift weiterhin nur im Training zum Ball.

Karabatic war am Sonntag ins Training eingestiegen

Der dreimalige Welthandballer, der am Sonntag überraschend ins Training des Titelverteidigers eingestiegen war, wurde von den Franzosen also noch nicht nachnominiert. Was aber weiter jederzeit möglich ist. “Er scheint fit und bereit zu sein. Die Frage ist nur, wann wir Niko einsetzen", sagte Frankreichs Co-Trainer Guillaume Gille.

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Am Montag hatten sich die Franzosen beim 34:23 gegen Korea für das Top-Duell gegen Deutschland warmgeworfen. Nach dem dritten Sieg im dritten Vorrundenspiel führt der Rekord-Weltmeister die Gruppe A mit 6:0 Punkten vor dem deutschen Team um Kapitän Uwe Gensheimer an (5:1). Allerdings taten sich die Franzosen - wie bisher alle anderen Gegner auch - in den ersten 30 Minuten äußerst schwer gegen die Koreaner, ehe eine Steigerung nach dem Wechsel doch noch zum klaren Erfolg führte. Nedim Remili war mit sieben Toren erfolgreichster Werfer der Franzosen. Zuschauer auf der Tribüne war Nikola Karabatic. Kurz nach seiner Ankunft hatte der Spieler von Paris St. Germain noch gesagt: ”Ich bin fit, dem Fuß geht es gut. Dabei zu sein ist bereits ein Riesensieg, Wenn ich jetzt auch noch spielen kann, wäre das der Himmel für mich."

Karabatic hat die große Ära der französischen Handballer in den vergangenen 16 Jahren maßgeblich mitgestaltet. Der gebürtige Serbe verpasste seit seinem ersten Länderspiel im Oktober 2002 kein großes Turnier, holte mit der Equipe Tricolore zweimal Olympiagold (2008 und 2012), wurde zwischen 2006 und 2018 viermal Welt- und dreimal Europameister. Auch in der Bundesliga hat er einst für Furore gesorgt. 2005 kam er zum THW Kiel, in seinen vier Jahren in Norddeutschland gewann Karabatić jeweils die Meisterschaft und schaffte mit dem THW 2007 das Triple aus den Triumphen in der Champions League, der Meisterschaft und im DHB-Pokal. Sein Bruder Luka Karabatic (30) spielt ebenfalls in der Nationalmannschaft.