London. Der Hamburger braucht gegen John Isner einen Sieg. Derzeit erlebt der US-Amerikaner einen verblüffenden Karriere-Frühling.

Ausgerechnet er. Ausgerechnet John Isner. Ausgerechnet der beste Freund, den Alexander Zverev im Tennis hat, ist jetzt womöglich der große Spaß- und Spielverderber für ihn bei der WM in London. „Er hat mir gezeigt, wie Tennis geht“, sagt Zverev über den 33-jährigen Amerikaner. Am Freitag (15 Uhr/Sky) im letzten Gruppenspiel beim Saisonfinale muss Zverev zeigen, dass er die Freundschaft ausblenden und Isner ausschalten kann im Rennen um den zweiten Halbfinal-Platz neben dem bereits qualifizierten Novak Djokovic.

Auch interessant

„Ich wünsche John immer den größtmöglichen Erfolg“, sagt Zverev, „aber natürlich nicht, wenn wir gegeneinander spielen.“ Gewinnt Zverev in zwei Sätzen, ist er sicher in der Vorschlussrunde. Verliert er, bleibt eine Restchance, es käme dann auch auf das Ergebnis des zweiten Matches am letzten Vorrundentag zwischen Djokovic und dem Kroaten Marin Cilic an.

Initialzündung dank Zverev

Isner, dieser baumlange Aufschlag-König, der die Welt aus lichter Höhe von 2,08 Metern überblickt, erlebt gerade auf seine älteren Tennistage einen verblüffenden Karriere-Frühling. Und auch das hat mit Zverev zu tun, auch wenn den 21-jährigen Hamburger diese Tatsache schmerzen muss. Denn seitdem Isner Ende März das Masters-Turnier in Miami gegen Zverev gewann, startete er durch. „Es war wirklich wie eine Initialzündung, ein mentaler Durchbruch für mich“, sagt Isner.

Von diesem Endspiel, speziell von der Siegerzeremonie sind denkwürdige Momente in Erinnerung geblieben. Zverev dankte Isner damals für viele gemeinsame Trainingsstunden im US-Camp in Saddlebrook, „schon in der Zeit, als ich noch ein kleiner Bursche von 12 Jahren war“: „Du warst so oft für mich da.“ Und Isner returnierte Isner: „Du wirst ein großer Champion, Junge.“ Heute sind die Freunde wieder Gegner