Paris. Nach dem Sieg im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft feiern nicht nur Frankreichs Spieler und Fans, sondern auch die Journalisten.

Frankreich steht nach dem 4:2 gegen Kroatien Kopf – und auch die französische Presse bejubelt am Montag den Sieg bei der Fußball-WM in Moskau:

"L'Équipe": "Ein ewiges Glück" – "Wir werden den Männern von Didier Deschamps niemals genug dafür danken können, dem Land dieses verzauberte Intermezzo geschenkt zu haben, diese vier Wochen, von denen wir hoffen, dass sie ewig dauern – nach einer Zeit, die von den Anschlägen gebeutelt war, darunter dem vom 13. November 2015 an den Toren des Stade de France."

"Le Figaro": "Der Tag des Ruhms ist gekommen. (...) Der Traum ist wahr geworden. Alle Superlative sind erlaubt. Es ist nicht nur ein Team, sondern ein ganzes in die Trikolore-Fahne gehülltes Volk, das sich heute als Weltmeister fühlt."

"Le Parisien": "Der Kopf in den Sternen" – "Wir kommen alle ins Paradies, und die Blauen öffnen uns die Tore, hier und jetzt zu unseren Lebzeiten, weil sie Traum-Händler sind. (...) Der Jugendliche aus Bondy und vom PSG (Kylian Mbappé) tritt ins Pantheon ein, und haltet ihn für die kommenden Jahre im Blick: Er ist in der Lage, euch 2022, 2026 oder 2030 einen dritten Stern nach Hause zu bringen."

"Les Echos": "Wie feiert man am besten den 20. Jahrestag der ersten von den Blauen gewonnenen Weltmeisterschaft? Indem man eine zweite holt!"

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"Libération": "Blauer Himmel für Frankreich.... Elf Spieler vereinen ein Land: Wunderschöne Aufheiterung für diese Nation, die der verdrießlichen Stimmung so zugeneigt ist. (...) Die Spieler haben ihren Vertrag erfüllt, und darüber hinaus hat Deschamps seinen Platz im Fußball-Pantheon gesichert. Aber das Außergewöhnlichste ist das Publikum, das gemischte, aber vereinte Volk, das in einer unwiderstehlichen Flut die Straßen und Plätze Frankreichs gestürmt hat – alle Klassen, alle Regionen, jede Herkunft zusammen."

"Dernières Nouvelles d'Alsace": "Sie heißen Lloris, Pavard, Varane, Umtiti, Hernandez, Pogba, Kanté, Matuidi, Giroud, Mbappé, Fékir, Tolisso, Nzonzi, Thauvin oder Dembelé. Sie sind im Norden von Frankreich oder in Nizza geboren, in Mâcon oder Marseille. Sie sind die Nachkommen alter, im Boden dieses Landes fest verankerter Linien oder haben ihre Wurzeln im Togo oder in Kamerun, und das alles ergibt hervorragende Franzosen. All das macht Frankreich und seinen Reichtum aus. Ob es einem gefällt oder nicht, diese Nationalmannschaft ist auch ein Spiegelbild und dieses Bild der Gemeinschaft, das sie uns zeigt, ist erfreulich."

Frankreich triumphiert im WM-Finale gegen Kroatien

Mario Mandzukic gewinnt das Kopfballduell gegen Raphael Varane.
Mario Mandzukic gewinnt das Kopfballduell gegen Raphael Varane. © dpa | PETTER ARVIDSON
Eigentor! Mario Mandzukic verlängert den Ball ins eigene Netz - 1:0 für Frankreich.
Eigentor! Mario Mandzukic verlängert den Ball ins eigene Netz - 1:0 für Frankreich. © dpa | Martin Meissner
Strammer Schuss: Ivan Perisic trifft für Kroatien zum 1:1.
Strammer Schuss: Ivan Perisic trifft für Kroatien zum 1:1. © dpa | Thanassis Stavrakis
Strammer Schuss: Ivan Perisic trifft für Kroatien zum 1:1.
Strammer Schuss: Ivan Perisic trifft für Kroatien zum 1:1. © dpa | Francisco Seco
Torjubel nach dem 1:1 durch Ivan Perisic.
Torjubel nach dem 1:1 durch Ivan Perisic. © dpa | Owen Humphreys
Traf ins eigene und ins gegnerische Tor: Kroatiens Stürmer Mario Mandzukic.
Traf ins eigene und ins gegnerische Tor: Kroatiens Stürmer Mario Mandzukic. © Reuters | KAI PFAFFENBACH
Früher auf Schalke, 2018 im WM-Finale: Kroatiens Mittelfeldspieler Ivan Rakitic.
Früher auf Schalke, 2018 im WM-Finale: Kroatiens Mittelfeldspieler Ivan Rakitic. © Getty | Dan Mullan
Torschütze zum 2:1 für Frankreich: Antoine Griezmann.
Torschütze zum 2:1 für Frankreich: Antoine Griezmann. © Reuters | DARREN STAPLES
N'Golo Kante
N'Golo Kante © Reuters | DAMIR SAGOLJ
Torschütze im Finale für Kroatien: Ivan Perisic (r.), früher bei Borussia Dortmund.
Torschütze im Finale für Kroatien: Ivan Perisic (r.), früher bei Borussia Dortmund. © Getty | Shaun Botterill
Früher auf Schalke, 2018 im WM-Finale: Kroatiens Mittelfeldspieler Ivan Rakitic.
Früher auf Schalke, 2018 im WM-Finale: Kroatiens Mittelfeldspieler Ivan Rakitic. © dpa | -
Schiedsrichter im WM-Finale: Néstor Pitana.
Schiedsrichter im WM-Finale: Néstor Pitana. © Getty | Dan Mullan
Stark am Ball: Kroatiens Kapitän Luka Modric.
Stark am Ball: Kroatiens Kapitän Luka Modric. © Reuters | Christian Hartmann
Luka Modric setzt sich gegen N'Golo Kanté durch.
Luka Modric setzt sich gegen N'Golo Kanté durch. © Reuters | KAI PFAFFENBACH
Starker Dirigent der kroatischen Elf: Luka Modric.
Starker Dirigent der kroatischen Elf: Luka Modric. © Reuters | Carl Recine
Torschütze zum 4:1 für Frankreich: Kylian Mbappé.
Torschütze zum 4:1 für Frankreich: Kylian Mbappé. © dpa | Martin Meissner
Kylian Mbappé freut sich: Frankreich ist Weltmeister.
Kylian Mbappé freut sich: Frankreich ist Weltmeister. © dpa | Cezaro De Luca
Weltmeisterlicher Jubel!
Weltmeisterlicher Jubel! © Getty | Clive Rose
Weltmeister: Antoine Griezmann, der später den Bronzenen Ball als drittbester Spieler erhielt.
Weltmeister: Antoine Griezmann, der später den Bronzenen Ball als drittbester Spieler erhielt. © dpa | Cao Can
Mit dem WM-Pokal: Fifa-Präsident Gianni Infantino und Russlands Präsident Wladimir Putin.
Mit dem WM-Pokal: Fifa-Präsident Gianni Infantino und Russlands Präsident Wladimir Putin. © Getty | Shaun Botterill
Enttäuscht, aber doch stolz: Kroatiens Mannschaft lieferte Frankreich einen großen Kampf.
Enttäuscht, aber doch stolz: Kroatiens Mannschaft lieferte Frankreich einen großen Kampf. © dpa | Cezaro De Luca
Bester junger Spieler des WM-Turniers: Frankreichs Stürmer Kylian Mbappé.
Bester junger Spieler des WM-Turniers: Frankreichs Stürmer Kylian Mbappé. © Reuters | KAI PFAFFENBACH
Mbappé erhielt den Preis von Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron.
Mbappé erhielt den Preis von Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron. © Reuters | KAI PFAFFENBACH
Bester Spieler des WM-Turniers: Kroatiens Kapitän Luka Modric mit dem
Bester Spieler des WM-Turniers: Kroatiens Kapitän Luka Modric mit dem "Goldenen Ball". © Reuters | KAI PFAFFENBACH
Frankreichs Torwart und Kapitän Hugo Lloris präsentiert den WM-Pokal.
Frankreichs Torwart und Kapitän Hugo Lloris präsentiert den WM-Pokal. © Getty | Shaun Botterill
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Das schreiben internationale Medien zum WM-Finale:

"Index" (Kroatien): "Kroatien ist für uns die Nr. 1 der Welt", weil: "Die Nr. 1 definiert sich nicht allein über die Trophäe, sondern durch die Fähigkeit und die Kraft, sich aus den dunkelsten Momenten seines sportlichen Lebens zu befreien und bis zur Spitze zu kommen".

"Sport-Express" (Russland): "Vive la France! Lang lebe Russland! (...) Gegen so ein Frankreich hilft auch kein kroatischer Charakter."

"The Sun" (Großbritannien): "Kylian Mbappé und die jungen Franzosen können nach dem überwältigenden WM-Triumph 2018 noch jahrelang herrschen. Die Gefahr ist, dass Les Bleus nur noch besser werden und dass sie schon jetzt das Team sind, das es bei der Euro 2020 und zwei Jahre später in Katar zu schlagen gilt."

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"Marca" (Spanien): "La Belle Époque. Zwischen Pogba und Griezmann, Symbole für Muskelkraft und Einfallsreichtum, erobert Deschamps' Frankreich die Welt. Das Finale war eine Zusammenfassung der gallischen Fußballweltmeisterschaft, eine Leistungsschau. Es ist kein Frankreich mit nur einem Kaiser, es ist ein Team aus Granit. (...) Kroatien erlag zuerst dem hochauflösenden Videobeweis, dann der körperlichen und geistigen Müdigkeit."

"Corriere della Sera" (Italien): "Klasse und Organisation: So hat Deschamps den französischen Weltmeister gebaut.(...) Natürlich ist der Sieg in Moskau nicht endgültig. Keiner ist es. Es gibt noch viel zu tun, und die Banlieus, die gestern Abend vor Glück explodiert sind, können morgen früh vor Wut wieder explodieren."

"Kronen Zeitung" (Österreich): "Franzosen erobern den "Fußball-Thron". Aus und vorbei, die Regentschaft von Deutschland als Fußball-Weltmeister ist endgültig beendet – der neue "König der Fußball-Welt" ist Frankreich!"

"Blick" (Schweiz): "Dieser WM-Titel hat gewiss eine gesellschaftlich integrative Kraft. Genauso wie 1998. Aber heute wissen wir, dass das damals nur eine Momentaufnahme war. Man sollte also die Hoffnung nicht allzu sehr strapazieren. Die Integrationsprobleme kann der Fußball nicht lösen. Nicht in Frankreich, nicht anderswo." (dpa)