Watutinki. Nach der Ankunft in Russland blickt Bundestrainer Löw auf WM-Auftaktgegner Mexiko. In Sachen Personal ist er optimistisch.

Bundestrainer Joachim Löw hat vier Tage vor dem WM-Start der deutschen Fußball-Nationalmannschaft den Fokus ganz auf Auftaktgegner Mexiko gelenkt. "Es ist ein Stück weit gefährlich, wenn man bei einem Turnier schon an den vierten, fünften, sechsten Schritt denkt", warnte Löw vor zu weitsichtigen Hochrechnungen beim Weltmeister. Am Sonntag (17.00 Uhr/ZDF) startet die DFB-Auswahl in Moskau gegen die Mexikaner in die Weltmeisterschaft in Russland.

"Es ist alles ausgerichtet auf Sonntag. Es ist ein Gegner, der uns alles abverlangt, aber wir sind guter Dinge. Ich weiß, dass die Mannschaft sich nochmals steigern wird", sagte Löw am Mittwoch in Watutinki und betonte: "Es wird ein schwieriges Spiel, aber ich bin optimistisch, wir werden Lösungen finden."

Löw rechnet damit, dass er gegen Mexiko seine beste Formation aufbieten kann. Mittelfeldleader Sami Khedira wurde allerdings am Mittwoch wegen Rückenproblemen behandelt. Am Donnerstag oder Freitag soll er aber wieder voll ins Training einsteigen. Eine kleinere Blessur von Julian Draxler, der am Rasen hängen geblieben war, werde für den WM-Start kein Problem sein.

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    Nach seiner Knieprellung trainiert Mesut Özil wieder "voll und ganz", wie der Bundestrainer berichtete. Auch Innenverteidiger Jérôme Boateng nähert sich mehr und mehr der Bestform. "Ich glaube, die Pause wird man ihm nicht anmerken. Er hat eine sehr gute Verfassung", sagte Löw. Boateng hatte sich Ende April eine Oberschenkelverletzung zugezogen und am Freitag beim 2:1 gegen Saudi Arabien sein Comeback gegeben.

    Bei Özil und Ilkay Gündogan ist der Bundestrainer nach deren Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und den jüngsten Pfiffen der Fans besonders gefordert. "Meine Aufgabe ist jetzt, beide Spieler, die sicher von der Situation beeindruckt waren und gelitten haben, so weit in Form zu bringen, dass sie für unsere Mannschaft einen Mehrwert haben", sagte Löw im WM-Quartier.

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      Für ihn als Trainer sei "zu diesem Thema alles gesagt in der Öffentlichkeit", betonte Löw. Er habe vielfach über diese Dinge mit den türkischstämmigen Fußballprofis gesprochen. "Ich hoffe, dass beide im Kopf den Schalter umlegen und sich jetzt auf das konzentrieren können, was für uns wichtig ist", sagte der 58-Jährige.

      Özil und Gündogan waren wegen des Treffens und der gemeinsamen Fotos mit Erdogan heftig in die Kritik geraten. Beim 2:1 gegen Saudi-Arabien in Leverkusen war Gündogan von Teilen der deutschen Fans ausgepfiffen worden, Özil fehlte verletzt. (dpa)