Frankfurt. Eine Aufteilung der 3. Liga in Nord- und Südstaffel ist wohl vom Tisch. Der Saisonabbruch bleibt allerdings weiter eine Option.

„Die 3. Liga bekennt sich zu einem gemeinsamen Ziel“, schrieb der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Dienstagnachmittag in einer Mitteilung. Denn nachdem sich die Manager der Drittligisten in den vergangenen Tagen hitzige öffentliche Debatten geliefert hatten, trafen sie sich nun mit DFB und dem Ausschuss der 3. Liga in einer Videokonferenz. Dabei ging es wohl vor allem um die Frage, ob die Saison mit Geisterspielen fortgeführt oder sogar abgebrochen wird.

„Ungeachtet unterschiedlicher Auffassungen der Klubs ist es das gemeinsame Ziel aller Beteiligten, eine tragfähige Lösung zu finden, um die 3. Liga in ihrer bewährten Struktur zu erhalten und ihre Zukunft als Profiliga zu sichern“, heißt es vom DFB.

Doch was vonseiten des Verbandes selbstverständlich klingt, wurde zuletzt kritisch hinterfragt. Denn ginge es nach einigen Vereinen der Regionalligen, könnte sich die Struktur der 3. Liga schon zur kommenden Saison ändern. So schlug der SV Elversberg in einem 44-seitigen Konzept vor, die Liga künftig in je eine Nord- und eine Süd-Staffel mit insgesamt 40 Mannschaften zu gliedern. Auch Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen unterstützten diesen Vorschlag. Auf- und Absteiger dieser Saison würde es im Modell nicht geben, was bedeuten würde, dass auch Tabellenführer MSV Duisburg drittklassig bliebe. Nach der Konferenz, an der auch MSV-Manager Grlic teilgenommen hat, scheint dieser Vorschlag nun aber vom Tisch.

Saisonabbruch nicht ausgeschlossen

Ein vorzeitiger Saisonabbruch ist hingegen eine Option. In einem gemeinsamen Positionspapier forderten acht Drittligisten zuletzt die Einstellung des Spielbetriebs. Der aktuelle Tabellenstand soll dabei im Hinblick auf den Aufstieg gewertet, der Abstieg hingegen ausgesetzt werden. Als Grund für diese Maßnahme führten die Klubs vor allem „fehlende Antworten zu medizinischen Fragen“ an.

Vonseiten des DFB heißt es dazu nun, dass unter den Vereinen Einigkeit darüber herrsche, dass die Entscheidungen „zwingend von den behördlichen Verfügungsgrundlagen abhängig sind und unter strikter Beachtung der gesundheitspolitischen Vorgaben erfolgen werden“.

Auch Geisterspiele sind möglich

Alternativ dazu könnte auch die 3. Liga mit Geisterspielen fortgesetzt werden. Da viele Klubs allerdings deutlich mehr auf Eintrittsgelder angewiesen sind als in der 1. und 2. Bundesliga, könnte dies aber zu großen finanziellen Sorgen führen.

Eine Entscheidung über den Saisonverlauf in der dritten Liga ist noch nicht gefallen. Am Freitag wird sich das DFB-Präsidium mit der möglichen Wiederaufnahme des Spielbetriebs befassen. Danach treffen sich die Drittligisten kommende Woche in einer weiteren Sitzung. Über einen möglichen Abbruch der Saison müsste schließlich ein Außerordentlicher DFB-Bundestag entscheiden. (rh)