Paris. Verjüngungskur tat der Nationalmannschaft gut. Auch Neuer wieder mit ordentlicher Leistung. Das deutsche Team in der Einzelkritik.

Manuel Neuer: Zeigte, dass er doch noch der besondere Torwart sein kann, der er früher war, als er mit einem Weltklassereflex gegen Mbappé parierte (52.). Beim Kopfballtor und Elfmeter von Griezmann jeweils chancenlos. Note: 2.

Thilo Kehrer: Startelfdebüt für den Defensivallrounder – in Paris, wo er nun spielt. War darum bemüht, vorn und hinten verlässlich zu spielen. Ließ die Flanke zum Ausgleich zu. Wackelte am Ende. Note: 3.

Matthias Ginter (bis 83.): War leider nur zwei Drittel des Spiels stabil. Note: 3,5.

Niklas Süle: Mit der Autorität einer Burgmauer. Lieferte sich schöne Duelle mit der französischen Burgmauer Giroud. Ersetzte Boateng und sollte das auch in Zukunft tun. Konnte die Gegentore aber auch nicht verhindern. Note: 2,5.

Mats Hummels: Trat nicht mehr als Chefmedienkritiker, sondern als Abwehrchef auf. Zweikampfstark, ballsicher, mit gutem Stellungsspiel. Doch dann kam die 79. Minute. Ein langes Bein, ein Pfiff. Das Ende eines ansonsten guten Auftritts. Note: 3.

Nico Schulz: Der Berliner (Hoffenheimer) machte sein zweites Länderspiel und bekam es gleich mit dem französischen Rennwagen Mbappé zu tun. Lief ihn sogar ab (60.). Traute sich nach vorn auch vieles zu. Setzte Sané mehrfach gut ein (34./55.). Irgendwann wich Mbappé auf die andere Seite aus. Note: 2,5.

Joshua Kimmich: Die Bayern sollten sich überlegen, Kimmich auch im Klub auf die Sechs zu stellen. Saugte dort viele französische Angriffe weg. War hyperaktiv, aber diesmal tat es der deutschen Elf gut. Note: 2,5.

Toni Kroos: Spielte endlich mal wieder der Anführer, für den er sich hält. Machte sein 90. Länderspiel und war damit der erfahrenste deutsche Spieler. Versuchte, das verjüngte Team zu leiten. Zog sogar Defensivsprints an, was Kroos sonst nicht behagt. Übernahm auch Verantwortung beim Elfmeter. Verwandelte mit etwas Glück. Note: 2,5.

Timo Werner: Stand im Schatten von Sané. Rieb sich in Defensivarbeit auf. Note: 3,5.

Serge Gnabry: Die Aufstellung des Münchner Ersatzspielers war mutig, aber sie hat sich gelohnt. Ein Rumtreiber zwischen den Linien. Drosch einmal einen Ball aus 20 Metern gefährlich aufs Tor (67.). Gefiel. Note: 2.

Leroy Sané: (bis 75.): Man stelle sich vor, Sané wäre mit dieser Arbeitsauffassung in Russland dabei gewesen! Holte den Elfmeter durch einen flotten Antritt heraus. Hatte eine prächtige Chance zum 2:0 (55.). Im Abschluss glücklos. Aber so, ein Gewinn. Note: 2.

Julian Draxler (ab 75.): Kam spät.

Julian Brandt (ab 83.): Kam zu spät. ​