Essen. Die 90 Minuten im Finale wurden durch Bela Réthys WM-Kommentar nicht zu unvergesslichen Momenten, aber waren auch nicht katastrophal.

Eines hatte Béla Réthy allen Akteuren des WM-Endspiels zwischen Frankreich und Kroatien voraus. Für den 61-Jährigen sind WM-Finals schon fast Routine: Nach 2002 und 2010 kommentierte er bereits zum dritten Mal für das ZDF das bedeutendste Spiel, das es im Weltfußball gibt. Réthys Leistung im Finale? Routiniert. Kein Wunder für einen, der bereits seit 26 Jahren als Live-Reporter aus den Stadien berichtet. Man kann ihm vorwerfen, er habe es mit der Sympathie für den vermeintlichen Außenseiter Kroatien ein wenig übertrieben. Die 90 Minuten wurden durch Réthys Kommentare nicht zu unvergesslichen Momenten, aber waren auch nicht die Katastrophe, als die sie in den Sozialen Medien dargestellt wurde.

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An Béla Réthy arbeiten sich bei Twitter etliche Leute mit unfairen Kommentaren ab. Kaum hat er sein erstes Wort gesprochen, heißt es: „Habt ihr schon Ohropax bereit?“ oder „Ich nehme seine Stimme auf, sie wirkt zum Einschlafen besser als eine Tablette“. Und die, die vor Tagen noch seine ZDF-Kollegin Claudia Neumann verhöhnt haben, regen sich jetzt auf, warum diese nicht den Vorzug vor Réthy erhalten habe.

Es war kein einfaches Finale für Réthy

Es war kein einfaches Spiel für Réthy, denn es gab in der ersten Hälfte zwei strittige Entscheidungen. Der Reporter legte sich schnell fest: kein Foul an Griezmann, sondern eine Schwalbe. Und Perisics Handspiel war für ihn nicht elfmeterwürdig. Im Studio urteilte ZDF-Experte Urs Meier, im Fall eins habe er richtig gelegen, im zweiten eher nicht. Laut Videobeweis war es ein Handspiel. Doch selbst der konnte es nicht zweifelsfrei belegen. Wie hätte es dann der Reporter ganz sicher beurteilen sollen?