Freiburg. Michael Gregoritsch fordert einen Trainerwechsel, Coach Christian Streich kann ihn verstehen. Beim SC Freiburg scheint das Selbstvertrauen trotz des Verlusts der Tabellenführung weiter zu wachsen.

Michael Gregoritsch flüchtete sich in Ironie. «Wir müssen jetzt überlegen, ob da nicht bald ein Trainerwechsel her muss», sagte der Angreifer des SC Freiburg.

Die Kritik an Coach Christian Streich meinte der Österreicher natürlich nicht ernst. Denn obwohl der Sport-Club die Rückkehr an die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga durch das torlose Remis gegen Borussia Mönchengladbach verpass hatte, stehen die Breisgauer nach der ersten Englischen Woche immer noch blendend da.

Zweiter sind sie nach sechs Spieltagen in der Bundesliga. In der Europa League ist der Auftakt mit dem 2:1 gegen Karabach Agdam ebenfalls geglückt. Aber im Breisgau hebt auch weiterhin niemand ab. «Die Tabelle interessiert mich nicht», sagte Streich, der die Kritik seines Stürmers schmunzelnd auffasste. «Er hat nicht oft recht, aber in dem Punkt hat er natürlich recht», sagte der 57 Jahre alte Coach am Sonntag. «Er wird seine Argumente dafür schon haben.»

Keine Träumereien in Freiburg

Die gute Laune und die lockere Art, mit der die Freiburger ihr erstes Unentschieden in dieser Saison aufnahmen, zeigt, wie groß das Vertrauen in die eigene Stärke inzwischen ist. Weder Streich noch seine Profis wagen es aber, öffentlich zu träumen. «Die Philosophie des Vereins ist und bleibt, dass man zuerst den Klassenerhalt schaffen möchte», sagte Torhüter Mark Flekken. «Die 13 Punkte und der zweite Platz helfen uns natürlich sehr. Wir haben einen guten Saisonstart hingelegt.»

Der niederländische Schlussmann und Borussia-Torhüter Yann Sommer waren die bestimmenden Protagonisten in einem temporeichen Spiel, in dem die Angreifer Chance um Chance ausließen. «Das war ein 0:0 der besseren Sorte», sagte Gregoritsch. «Wir treffen in der Offensive leider ein paar Mal die falschen Entscheidungen. Aber wir können auf diese Leistung aufbauen.»

Und das können die Baden-Württemberger zum wiederholten Mal. Denn die Fortschritte sind unter anderem im konsequenten Umschaltspiel klar erkennbar. Auch in der Defensive passt es. Schon vier Mal haben die Freiburger in dieser Saison kein Gegentor kassiert.