Bratislava. Kein guter Start der Handball-EM: Das polnische Team meldet fünf Infektionen, aus dem Gastgeberland Ungarn kommen düstere Nachrichten.

Der deutsche Vorrundengegner Polen hat kurz nach der Ankunft bei der Handball-EM in der Slowakei fünf Coronafälle zu beklagen. Wie der Verband mitteilte, wurden Adam Morawski, Piotr Chrapkowski, Jan Czuwara, Kacper Adamski und Damian Przytula positiv auf das Virus getestet. Das Quintett fühle sich wohl, sei asymptomatisch und befinde sich in Isolation.

Polen im selben Hotel wie das deutsche Team untergebracht

Die Polen treffen zum Abschluss der Vorrunde am Dienstag (18.00 Uhr/ZDF) auf die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB). Laut Hygienekonzept der Europäischen Handball-Föderation (EHF) kann die verpflichtende Quarantäne positiv getesteter Spieler während der EM von 14 auf fünf Tage verkürzt werden, wenn zwei negative PCR-Tests abgelegt werden.

„Es macht jetzt keinen Sinn, uns darüber Gedanken zu machen. Es ist zum Glück unser letztes Vorrundenspiel, bis dahin kann noch so viel passieren“, sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer in Bratislava. Das polnische Team ist im selben Hotel wie die deutsche Mannschaft untergebracht. Weitere deutsche Vorrundengegner sind am Freitag (18.00 Uhr/ARD) Belarus und am Sonntag (18.00 Uhr/ARD) Österreich.

Nikola Karabatic "fassungslos" über Zustände in Ungarn

Massive Kritik kommt von den in Ungarn unterbrachten Nationen, die einen laxen Umgang mit Corona-Schutzmaßnahmen beklagen und eine chaotische Organisation beklagen. „Wir sind fassungslos über die Bedingungen, unter denen diese EM steht“, moserte etwa Frankreichs Ausnahmespieler Nikola Karabatic. „Wir haben strenge Protokolle befolgt, um uns das Virus nicht einzufangen. Und dann kommen wir hier im Hotel an und bewegen uns unter Gästen, die keine Masken tragen. Wir essen auch an den gleichen Orten“, berichtete Karabatic erzürnt.

Der serbische Trainer Toni Gerona schrieb auf Twitter von einer „chaotischen Organisation“ in Szeged. Aus Kosice berichtete Islands Nationaltrainer Gudmundur Gudmundsson zudem: „In diesem Hotel gibt es keine Blase. Es gibt hier Menschen, die ganz normale Touristen sind.“ Die ungarischen Organisatoren wiesen die Vorwürfe der Serben und Franzosen mit „Unverständnis“ zurück.

Keine Beschränkungen für Zuschauer in Ungarn

Ungarn ist bekannt für den eher laxen Umgang mit der Pandemie. In den drei Spielhallen gibt es während des Turniers nicht einmal Zuschauereinschränkungen. Zum Vergleich: In der Slowakei ist die Kapazität auf 25 Prozent begrenzt. (sid)