Magdeburg. Der SC Magdeburg bleibt in der Handball-Bundesliga die Mannschaft der Stunde. Gegen Vizemeister SG Flensburg gelang der siebte Sieg.

Der SC Magdeburg bleibt in der Handball-Bundesliga ohne Verlustpunkt. Gegen den angeschlagenen Vizemeister SG Flensburg-Handewitt siegte der frischgebackene Klub-Weltmeister am Sonntagnachmittag vor 5000 Zuschauern mit 33:28 (18:13) und eroberte die Tabellenführung von den Füchsen Berlin zurück. Bester Werfer der Magdeburger war Michael Damgaard mit zehn Toren, für Flensburg traf Lasse Svan mit sechs Toren am häufigsten.

Dezimierte Flensburger konnten kaum wechseln

„Die Mannschaftsleistung war unglaublich heute“, sagte Damgaard bei Sky. „Wir haben ein Selbstvertrauen aufgebaut und sind unglaublich schwer zu schlagen. Es ist geil, dass wir so eine Harmonie haben.“

Der Traditionsklub aus Sachsen-Anhalt schickt sich an, in die Phalanx der Top-Klubs THW Kiel und Flensburg vorzustoßen und die erste Meisterschaft seit 2001 zu holen. Erst am vergangenen Wochenende hatte der SCM bei der Klub-WM in Saudi-Arabien im Finale den großen Favoriten FC Barcelona überraschend gestürzt.

Im nächsten Topspiel wartet Titelverteidiger Kiel

Und am kommenden Sonntag (14.00 Uhr/Sky) wartet Titelverteidiger Kiel zum nächsten Topspiel, das die Magdeburger kaum erwarten können. „Wir haben einen ersten Platz zu verteidigen“, sagte Damgaard.

Bitte Wochen für Maik Machulla, Trainer des Vizemeisters SG Flensburg. Nach der zweiten Saisonniederlage in Magdeburg schwinden nun die Meisterschaftsträume.
Bitte Wochen für Maik Machulla, Trainer des Vizemeisters SG Flensburg. Nach der zweiten Saisonniederlage in Magdeburg schwinden nun die Meisterschaftsträume.

Die verletzungsgeplagten Flensburger stehen derweil nach der zweiten Saisonniederlage früh in der Spielzeit unter Druck. Bei einem Punkteverhältnis von nun 7:5 schwinden die Meisterträume. „Wir müssen uns deutlich steigern“, sagte SG-Trainer Maik Machulla. Solche Auswärtsspiele, so der Coach, seien derzeit schwer, „weil wir da nicht auf Augenhöhe sind“.

Dezimierte Flensburger stecken im sportlichen Tief

Auch wettbewerbsübergreifend stecken die Norddeutschen in einem sportlichen Tief. Zu einem durchwachsenen Ligastart gesellten sich drei Niederlagen und ein Remis in der Champions League sowie das Aus im DHB-Pokal. Grund dafür ist auch das enorme Verletzungspech beim dreimaligen Meister - besonders im Rückraum.

Lasse Möller (Knorpelschaden), Göran Sögard Johannessen (Leisten-Beschwerden), Magnus Röd (Anriss der Patellasehne) und Franz Semper (Kreuzband) fehlen länger. Am Donnerstag reaktivierte Flensburg gar den 37 Jahre alten Ex-Nationalspieler Michael Müller.

Däne Damgaard feuerte aus allen Lagen

Dennoch hatte Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert vor der Partie gewarnt, die Flensburger zu unterschätzen. Und sie hielten zu Beginn gut mit. Vor allem dank SG-Torwart Kevin Möller, der mehrere freie Bälle glänzend hielt. Da Flensburg jedoch offensiv abbaute und sich individuelle Fehler leistete, zogen die Gastgeber zum Ende des ersten Durchgangs auf 16:11 davon.

Nach der Pause erwischte Flensburg einen schwachen Start, Magdeburg legte einen schnellen 3:0-Lauf hin und stellte durch ein Tor Damgaards auf 21:13. Der Däne feuerte und traf aus allen Lagen, Flensburg hatte kein Mittel gegen ihn und keine Chance, noch einmal heranzukommen. Nur fünf Tore Unterschied zum Ende waren sogar schmeichelhaft. (sid)