Wetzlar.

Kai Wandschneider hat nach den positiven Corona-Fällen bei vier Handball-Nationalspielern heftige Kritik an der Fortsetzung des Bundesliga-Spielbetriebes geübt.

"Ich hätte mir gewünscht, dass die HBL entschieden hätte, dass unsere Partie ausfällt. Wir verstehen nicht, wieso mit zweierlei Maß gemessen wird", sagte der Trainer der HSG Wetzlar nach dem 31:22-Sieg gegen Aufsteiger HSC 2000 Coburg am Donnerstagabend. Vier andere Partien des 7. Spieltages waren zuvor abgesagt worden.

Wandschneider sprach sich indirekt für eine Saisonunterbrechung aus. "Die Bewertungs- und Beurteilungsmaschinerie geht weiter, denn wir haben einen sportlichen Wettbewerb, in dem es eigenartigerweise weiterhin um Meisterschaften geht. Aber wir haben schon lange keine Wettbewerbsgerechtigkeiten mehr und werden jetzt die Konsequenzen sehen", sagte der 61-Jährige.

In den vergangenen Tagen waren die Nationalspieler Johannes Bitter, Marian Michalczik, Juri Knorr und Finn Lemke positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Hessen hatten daher in der Partie gegen Coburg freiwillig auf Nationaltorwart Till Klimpke verzichtet, obwohl dieser nach der Länderspielreise der DHB-Auswahl ausschließlich negative Corona-Tests hatte.

"Ich finde, dass wir eine gesellschaftliche Verantwortung tragen und das betonen wir auch immer. Wir haben auch schon was von der Inkubationszeit gehört und wissen alle, dass es mindestens fünf bis sechs Tage sind", begründete Wandschneider die Entscheidung.

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