Imola. Lewis Hamilton gewinnt vor Valtteri Bottas. Damit holt Mercedes zum siebten Mal in Folge die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft.

Siebter Streich für Mercedes, und Lewis Hamilton ist auf der Zielgeraden zur letzten großen Schumacher-Rekordmarke: Die Dominanz der Silberpfeile und des frisch gebackenen Formel-1-Rekordsiegers findet kein Ende. Hamilton gewann bei der Rückkehr nach Imola den Großen Preis der Emilia-Romagna und kann bereits in zwei Wochen in der Türkei seinen siebten Fahrertitel aus eigener Kraft perfekt machen - und damit den wichtigsten Rekord von Michael Schumacher einstellen.

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Bei seinem 93. Grand-Prix-Erfolg setzte sich Hamilton an der Todesstätte seines Jugendidols Ayrton Senna vor seinem Teamkollegen Valtteri Bottas und dem Australier Daniel Ricciardo im Renault durch. Mit 85 Punkten Vorsprung auf Bottas reist Hamilton Mitte November nach Istanbul, nur noch 104 Zähler sind zu gewinnen - die Champagnerkorken bei Mercedes werden schon bald erneut knallen.

Ferrari-Pilot Vettel verpasst beim Heimspiel die Punkte

Zunächst aber sicherte sich das überlegene Team der Turbo-Hybrid-Ära (seit 2014) in Imola bereits im fünftletzten Saisonrennen den siebten Konstrukteurstitel in Folge. Bislang teilte sich der Rennstall aus Stuttgart und Brackley den Rekord für Seriensiege mit Ferrari, das in der Ära Schumacher von 1999 bis 2004 das stärkste Team stellte.

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Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel verpasste beim Imola-Comeback nach 14 Jahren, dem 100. Formel-1-Rennen auf italienischem Boden, auch wegen eines Patzers seiner Ferrari-Boxencrew als Zwölfter zum siebten Mal in 13 Saisonrennen die Punkteränge.

Nach 19 Runden begann die Taktiererei

„Ich erwarte ein eher langweiliges Rennen, nach der ersten Kurve könnte es eher eine Parade werden“, hatte Hamilton nach dem Qualifying prophezeit. Der Weltmeister sollte in weiten Teilen recht behalten. Die Traditionsstrecke von Imola ist eine flüssige Berg- und Talbahn, auf der Überholen allerdings kaum möglich ist.

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Und so schien der Zieleinlauf an der Spitze nach der ersten Kurve festzustehen. Pole-Setter Bottas kam am besten weg, Hamilton verlor seinen zweiten Platz an Red-Bull-Pilot Max Verstappen. In dieser Reihenfolge fuhr das Trio 19 Runden lang um den 4,909 km langen Kurs und setzte sich vom Rest des Feldes deutlich ab.

Dann begann die Taktiererei: Verstappen kam als erster zum Reifenwechsel, eine Runde darauf Bottas. Hamilton hatte nun freie Fahrt und drehte eine schnellste Rennrunde nach der anderen. Als der Brite nach 30 Runden mit seinem Service fertig war, lag er vor Bottas und Verstappen. Ob man Hamilton in ähnlicher Weise „geopfert“ hätte, darf bezweifelt werden.

Ferrari-Crew patzt beim Boxenstopp

Mercedes sicherte sich letztlich den fünften Doppelsieg der Saison allerdings nur, weil Verstappen in der 52. von 63 Runden einen Reifenschaden erlitt. Zuvor hatte der Niederländer den Finnen Bottas auf der Strecke überholt, nachdem an dessen Mercedes ein Schaden am Unterboden aufgetreten war.

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Nach Verstappens Ausscheiden sorgte das Safety Car für einen kurzen Aufreger, Hamilton blieb aber knapp vor Bottas. Nicht profitieren von der Verwirrung konnte Sebastian Vettel. Der Heppenheimer lieferte vom schwachen Startplatz 14 aus ein solides Rennen ab, konnte zwischenzeitlich auf ein paar WM-Pünktchen hoffen - doch dann dauerte der Wechsel seines rechten Vorderreifens mehr als 13 Sekunden, die Besten in der Formel 1 schaffen das in unter zwei Sekunden. (sid)