Berlin.

Die Handball-Bundesliga (HBL) hat angesichts der massiven Auswirkungen der Corona-Krise nach Aussagen von Geschäftsführer Frank Bohmann kaum mehr Spielraum. "Wir müssen in kurzen Zeiträumen denken. Denn unsere Reserven sind aufgebraucht", sagte Bohmann der "Welt".

Jetzt müsse man sehen, "dass wir unsere Kosten managen können. Das Problem: Die Spieler haben bereits auf erhebliche Teile ihrer Gehälter verzichtet. Ob wir da noch weiterkommen, wage ich zu bezweifeln", sagte der 55-Jährige und warnte: "Die Lage ist sehr angespannt, und es ist überhaupt nicht auszuschließen, dass wir Clubs verlieren werden."

Bis Weihnachten wolle man versuchen, den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. "Ob mit oder ohne Zuschauer. Wir haben weniger Einnahmen, weil wir kaum mehr Zuschauer haben und darunter auch das Sponsoring sehr, sehr leidet", sagte Bohmann. Für ihn ist der ab Montag für den November geltende Teil-Lockdown, durch den keine Zuschauer mehr in die Hallen dürfen, "ein Schlag ins Kontor".

Bohmann forderte mehr Hilfe von der Politik. Von der Politik sei konstatiert worden, dass der Sport seine Hausaufgaben hervorragend gemacht habe. "Die Lösung, dass sich jetzt wieder alle in ihre Häuser verkriechen, kann doch nicht die Lösung für die nächsten eineinhalb Jahre sein. Denn so lange wird uns die Pandemie sicher noch beschäftigen. Und wir können die Menschen nicht eineinhalb Jahre lang wegschließen."

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