Berlin. Viele Unternehmen haben die Nachhaltigkeit als Gewinnerthema für sich entdeckt. Wer zuerst handelt, muss später nicht nacharbeiten.

Es werden über zehntausend junge Menschen gewesen sein, die bei „Fridays for Future“ in Berlin vergangenen Freitag wieder Flagge zeigten. Die Jungen machen mächtig Druck, weil sie den Alten nicht zutrauen, dass sie die Weichen Richtung Schutz der Erdatmosphäre und von Nachhaltigkeit entschlossen genug stellen.

Aber stimmt das wirklich? Wer auf die deutschen Unternehmen blickt, kann nur konstatieren: Es tut sich gewaltig etwas. In den Köpfen der Konzernführer und in den Strategien für die Zukunft. Immer mehr Unternehmen haben das Thema Nachhaltigkeit als Gewinnerthema für sich entdeckt.

Jörg Quoos, Chef der Zentralredaktion
Jörg Quoos, Chef der Zentralredaktion © Dirk Bruniecki

Mit klugen Ideen überzeugen

Während mancher Lobbyverband noch auf alten Kriegspfaden unterwegs ist, haben viele Unternehmen erkannt, dass sie mit klugen Nachhaltigkeitsideen Kundinnen und Kunden überzeugen und zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können: Sie schonen Ressourcen und verbessern gleichzeitig Marktposition und das Geschäft.

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Nachhaltigkeitsinitiativen und die Umstellung der Produktion auf umweltschonende Verfahren werden bereits ohne Eingriffe des Gesetzgebers in Angriff genommen. Das ist klug, denn wer zuerst handelt, muss später nicht hektisch nacharbeiten, um gesetzliche Vorgaben zu erfüllen oder Anschluss an die Konkurrenz zu bekommen.

Zwei Faktoren sind entscheidend

Was das Tempo dieser Bewegung angeht, haben die Konsumenten großen Einfluss. Sie entscheiden mit ihrem Kaufverhalten, ob Nachhaltigkeitsstrategien aufgehen oder jämmerlich versanden.

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Dabei sind zwei Faktoren entscheidend: Wenn die neue Nachhaltigkeit nur mit starken Preisaufschlägen daherkommt, wird sie an der Realität scheitern. Und wer Nachhaltigkeit mit billigem Greenwashing verwechselt, wird den Zorn der Öffentlichkeit ernten und Glaubwürdigkeit verspielen.

In den nächsten zwei Wochen werden wir ein Schlaglicht auf dieses wichtige Thema werfen. Begleiten wird es uns noch sehr viel länger.

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