Berlin. Die Mehrheit der Bürger wollen sich gegen Corona impfen lassen. Vor allem Ältere und Männer. Wie groß ist das Vertrauen in Impfstoffe?

Die Impfbereitschaft in der Bevölkerung gegen Corona wächst mit der Dauer der Pandemie. 72 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sind aktuell bereit, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen, im vergangenen Juni waren es nur 66 Prozent. Dies hat eine repräsentative Nielsen-Umfrage im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) ergeben. Nur 12 Prozent schließen eine Corona-Impfung für sich aus.

Während sich 77 Prozent der Männer impfen lassen wollen, sind es unter Frauen lediglich 68 Prozent. Die Impfbereitschaft wächst mit zunehmendem Alter und ist bei den über 60-Jährigen mit 78 Prozent am höchsten und bei der Gruppe der 30- bis 39-Jährigen mit 62 Prozent am geringsten. 42 Prozent befürworten, dass es für geimpfte Personen Lockerungen geben sollte – dies wünschen sich vor allem unter 50-Jährige.

Am stärksten sind Personen mit abgeschlossenem Studium bereit, sich impfen zu lassen, ebenso Haushalte mit höheren Einkommen. Grundsätzlich würden sich sogar 78 Prozent impfen lassen – davon 57 Prozent sofort, 21 Prozent möchten noch etwa abwarten. Zehn Prozent haben sich noch nicht entschieden.

Corona-Impfstoffe: Mehrheit vertraut den Vakzinen

Die Mehrheit von 64 Prozent der Menschen vertraut den Impfstoffen. Allerdings möchten fast drei Viertel der Bürger selbst entscheiden, mit welchem der zugelassenen Angebote sie geimpft werden. 73 Prozent möchten zudem wissen, wo das Vakzin hergestellt wurde.

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Unter den Impfgegner (jeder achte Befragte) sagen 76 Prozent, dass sie den Impfstoffen nicht trauen. 58 Prozent befürchten Nebenwirkungen. 20 Prozent sagen, dass sie sich generell nicht impfen lassen, 20 Prozent meinen, dass das Virus nicht existiere oder nicht gefährlich sei.

Am liebsten möchten sich 87 Prozent der Bürger bei ihren Hausärzten oder Fachärzten impfen lassen. Regionale Impfzentren stehen bei 73 Prozent der Menschen an zweiter Stelle. Im Krankenhaus würden sich 68 Prozent kieksen lassen, in den Apotheken nur 42 Prozent.

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Corona-Impfung: Auch Apotheker könnten impfen

„Dass Apothekerinnen und Apotheker als studierte Heilberufler solche fachlich gewährleisten könnten, steht außer Frage“, ist der BAH-Hauptgeschäftsführer, Hubertus Cranz überzeugt. Sollten Impfungen in Apotheken möglich werden, „müsste im Vorfeld mit Aufklärungsarbeit um das Vertrauen der Bevölkerung geworben werden“.

Die Zustimmung zu den Corona-Maßnahmen lässt in der Bevölkerung unterdessen nach. 66 Prozent bezeichnen diese im Februar als angemessen, im vergangenen Juni waren es nur noch 80 Prozent.