Berlin. Juso-Chef Kühnert sieht in der Debatte um den YouTuber Rezo auch Defizite bei den Parteien. Sie seien nicht auf der Höhe der Zeit.

Juso-Chef Kevin Kühnert übt in der Debatte um das Video des YouTubers Rezo („Die Zerstörung der CDU“) Selbstkritik: „Wir sind nicht auf der Höhe der Zeit in der Kommunikation. Wir bewegen uns nicht dort, wo junge Menschen sich bewegen“, sagt der 29-Jährige..

Ihm gehe es nicht ums Anbiedern, sondern darum, überhaupt erst einmal zu verstehen, woher junge Menschen Informationen heute beziehen. „YouTuberinnen und YouTuber sind die Leitartikler unserer Zeit. Das, was früher auf Seite drei der großen Zeitungen stand, das findet heute auf YouTube statt“, so Kühnert.

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Der 26 Jahre alte YouTuber Rezo hatte mit seinem kurz vor der Europawahl veröffentlichten Video enorme Aufmerksamkeit auf sich gezogen. In dem 55-minütigen Clip kritisiert er die CDU (aber auch die anderen Parteien) scharf, insbesondere deren Klimapolitik. Das Video sahen inzwischen mehr als 12,6 Millionen Nutzer (Stand 28. Mai, 10 Uhr).

In einem zweiten Video riefen mehr als 70 bekannte Youtuber, darunter auch Rezo, kurz darauf zum Boykott von CDU und SPD bei der Europawahl auf.

• Kommentar:

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Anschließend entbrannte eine Diskussion, inwiefern die beiden YouTube-Videos das Wahlverhalten beeinflusst haben könnten.

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Nach Ansicht von Juso-Chef Kevin Kühnert droht die SPD den Anschluss an weite Teile der Bevölkerung zu verlieren. Viele Menschen nähmen die Sozialdemokraten nicht mehr als Teil ihrer Lebenswelt wahr, sagte Kühnert. Das betreffe Menschen, bei denen Digitalisierung, Netzkultur und Klimawandel Teil der gelebten Realität seien.

Virales Video- So rechnet der YouTuber Rezo mit der CDU ab

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    Zugleich machte Kühnert deutlich, dass er auch nach dem Desaster für die SPD bei der Europawahl nicht davon ausgeht, dass nun eine unmittelbare Abrechnung mit der großen Koalition bevorsteht. Er stelle sich darauf ein, dass die Halbzeitbilanz des Bündnisses wie geplant Ende des Jahres gezogen werde.

    Am kommenden Montag will die SPD bei einer Vorstandsklausur unter anderem darüber beraten, ob diese Halbzeitbilanz vorgezogen wird.

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    (mit dpa)