Berlin. Jäger sollen nach Plänen der Bundesregierung künftig mehr Wölfe als bisher schießen dürfen. Dafür gibt es aber eine Voraussetzung.

Der Wolf breitet sich immer mehr in Deutschland aus. Was Naturschützer feiern, sorgt bei anderen für Unruhe. Denn die geschützten Tiere können eine Gefahr für Weidetiere sein. Menschen wurden noch nicht gebissen. Reißen Wölfe Schafe oder andere Nutztiere, soll es künftig einfacher werden, ihr Rudel durch Abschuss zu verkleinern.

Das Bundesumweltministerium hat einen entsprechenden Referentenentwurf zur Stellungnahme an Fachverbände geschickt. Dieser lag der Deutschen Presse-Agentur am Montag vor.

Wölfetöten ist erst nach Nutztierrissen erlaubt

Demnach soll der Abschuss einzelner Wölfen eines Rudels künftig auch dann erlaubt werden können, wenn unklar ist, welcher Wolf genau zugebissen hat – und zwar „bis zum Ausbleiben von Schäden“. Voraussetzung ist aber, dass Wölfe vor Ort schon Nutztiere gerissen haben und dann schnell gehandelt wird. Prävention ohne Schaden ist damit nicht erlaubt.

Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) und Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) hatten lange gestritten, ob und wie der Abschuss erleichtert werden soll. Zuletzt hatte das Kanzleramt vermittelt. Auch in Talkrunden war der Wolf schon Thema:

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Abschuss von Wölfen bei existenzbedrohenden Schäden

Weiter sieht der Entwurf vor, das Füttern und Anlocken von Wölfen zu verbieten, damit sie sich nicht an Menschen gewöhnen. Mischlinge zwischen Wolf und Hund in der freien Natur sollen „entnommen“ werden, wie es im Amtsdeutsch heißt.

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Der Abschuss von Wölfen soll künftig erlaubt werden können, wenn sie „ernsten“ landwirtschaftlichen Schaden anrichten. Bisher ist im Naturschutzgesetz von „erheblichen“ Schäden die Rede, was „existenzbedrohend“ meint. Diese Änderung soll auch Hobbyschäfern ermöglichen, eine Entschädigungen zu erhalten.

Hintergrund:

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(dpa/cho)