Berlin. Plastikmüll in der Umwelt ist ein globales Problem. Entwicklungsminister Müller will aber nicht auf eine internationale Lösung warten.

„Wenn wir so weiter machen, versinken wir im Müll“, sagt Entwicklungsminister Gerd Müller über die Umweltverschmutzung. Deshalb fordert er in einem Zeitungsbericht ein sofortiges Verbot von Plastiktüten in Deutschland.

„Das Verbot von Plastik-Strohhalmen genügt nicht, Deutschland sollte nicht auf Europa warten und Einweg-Plastiktüten sofort verbieten“, sagte der CSU-Politiker der „Augsburger Allgemeinen“ (Freitag). Müll werde zur globalen Überlebensfrage wie der Klimawandel.

Der Minister verwies auf afrikanische Länder, die bereits Plastiktüten verboten hätten. „Was Ruanda, Kenia und Uganda können, müssen wir auch schaffen“, sagte er. „Es kann nicht unser Ziel sein, den Müll nun einfach in andere Länder wie Malaysia zu schicken.“ Müller hatte sich in der Vergangenheit zudem offen für eine Plastiksteuer gezeigt.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) reagierte „verwundert“ auf den Vorschlag des CSU-Ministers. Es gebe bereits eine Regelung für Plastiktüten, und der Rückgang seitdem sei erheblich, sagte ein Sprecher Schulzes.

Super-Enzym könnte Plastikmüll-Problem lösen

weitere Videos

    Was gegen Plastikmüll und Plastiktüten schon jetzt getan wird

    Die Zahl der verbrauchten Plastiktüten geht stark zurück, seit der Handel dafür Geld nimmt oder Alternativen anbietet. Auch bei Verpackungen handeln die Supermärkte. Discounter wie

    Auch interessant

    Weiterhin kostenlos sind die dünnen Beutel für Obst oder Gemüse.

    Auch interessant

    Die EU hat bereits ein Verbot verabschiedet:

    Auch interessant

    Die Bundesregierung will mit ihren Anstrengungen erreichen, dass nur noch sortierter und gut recycelbarer Kunststoffabfall ins Ausland verkauft werden darf. Hintergrund sind Berichte über Plastikvermüllung in Ländern wie Malaysia oder Indonesien, in die auch deutsche Unternehmen Abfall exportieren. Bei

    Auch interessant

    (dpa/ac)