Berlin. Geben Verbraucher mehr Geld für Fleisch aus, wenn die Tiere besser gehalten wurden? Der Bund führt ein staatliches Tierwohl-Logo ein.

Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) hat am Mittwoch in Berlin das geplante staatliche Tierwohlkennzeichen vorgestellt. Damit sollen Verbraucher beim Kauf von Schweinefleisch im Supermarkt erkennen können, wie die Tiere vor ihrer Schlachtung gelebt haben.

Das Tierwohlkennzeichen soll unter anderem Vorgaben für Ställe, Transport und Schlachtung machen. Geplant sind drei verschiedene Stufen von Haltungsbedingungen, die über den gesetzlichen vorgegebenen Mindeststandards liegen.

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Der Geschäftsführer der Verbraucherorganisation Foodwatch, Martin Rücker, sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Anstatt ein weiteres rein freiwilliges Siegel auf den Markt zu bringen, muss sich Julia Klöckner für gesetzliche Vorgaben einsetzen, damit alle und nicht nur einige wenige Nutztiere tiergerecht gehalten werden.“

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter sagte, Bürger hätten das Recht zu erfahren, wie die Tiere gehalten wurden, deren Produkte sie essen. „Dafür brauchen wir eine verbindliche Fleischkennzeichnung – kein freiwilliges Wischiwaschi-Label.“

Die Umweltorganisation Greenpeace warnte vor Rückschritten für den Tierschutz. Statt eine überflüssige freiwillige Kennzeichnung mit Millionen an Steuergeld zu finanzieren, müsse die Ministerin Bauern bei mehr Tier- und Klimaschutz helfen.

Mehr Platz im Schweinestall

Wer bei dem staatlichen Tierwohl-Label die erste Stufe des Gütesiegels erreichen will, muss Schweinen 20 Prozent mehr Platz im Stall geben als gesetzlich vorgeschrieben.

Ministerin Klöckner sagte, Verbraucher sollten an dem Logo schnell erkennen können, wo mehr Tierwohl drinstecke. Tierhalter sollten für Mehrinvestitionen honoriert werden. Geplant ist, dass nach der Einführung des Tierwohl-Labels für Schweinefleisch 2020 weitere Nutztierarten folgen sollen.

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    Wie das staatliche Tierwohl-Kennzeichen aussehen wird, ist noch nicht klar. (moi/dpa)

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