Washington. Trumps Kalender wurde geleakt. Er zeigt: Der US-Präsident kommt spät und geht früh. Er sagt: Meistens arbeite er statt zu entspannen.

Donald Trump erzeugt von sich gern das Bild eines rund um die Uhr unermüdlich für Amerika rackernden Machers. Niemand arbeite „härter“, um die Nation auf Vordermann zu bringen, sagt der Präsident regelmäßig über sich. Sein Terminkalender sagt etwas anderes.

Wie wenig Trump tatsächlich arbeitet, ist seit Wochen Tuschel-Thema bei Steh-Empfängen in Washingtoner Polit-Zirkeln. Das Nachrichten-Portal Axios hat der Erzählung vom Faulenzer-in-Chief jetzt dank einer selten perfiden Durchstecherei neue Nahrung gegeben.

Donald Trumps meiste Zeit ist geblockt

Ein Mitarbeiter des Weißen Hauses – so viel zur oft beschworenen Loyalität in der Regierungszentrale, die laut Trump wie eine „gut geölte Maschine“ arbeite – hat die offiziellen Dienstkalender-Einträge des Präsidenten der vergangenen drei Monate (!) weitergereicht.

Donald Trump.
Donald Trump. © dpa | Manuel Balce Ceneta

Das Ergebnis mutet (in der normalen Arbeitswelt) abmahnungsreif an: Trump kommt danach spät – meist ist er nie vor 11.30 Uhr im Oval Office – und geht früh; gegen 16 Uhr. 60 Prozent des Tages sind für sogenannte „executive time“ geblockt.

Ein Euphemismus für die vielen unstrukturierten Stunden, die der Präsident in seinen Privaträumen verbringt – mit Twittern, Fernsehgucken (vorzugsweise Fox News), Schwadronieren am Telefon mit Buddys und Büchsenspannern und Dampfablassen über seine Kritiker.

Donald Trump - Vom aufmüpfigen Jungen zum US-Präsidenten

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    Donald Trump spricht auf der Rückkehr aus Florida an Bord der Air Force One mit Journalisten. © dpa | Manuel Balce Ceneta

    Ehemalige Regierungsmitarbeiter sind beunruhigt. Ein Trump, der weitgehend sich selbst überlassen ist, werde in Zukunft noch mehr „irrationale Entscheidungen“ treffen.

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    Auch in dieser Aussage führte Trump wieder seine angeblich hohe Arbeitsbelastung an: „Tatsächlich arbeite ich vermutlich mehr Stunden als fast jeder andere Präsident in der Vergangenheit. Als er das Amt übernommen habe, sei das Land in einem verheerenden Zustand gewesen; „ich hatte gar keine andere Wahl, als sehr viel zu arbeiten.“

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