Berlin. Nur ein gutes Drittel der Bundestagsabgeordneten sind Frauen. Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann will diese Quote nun steigern.

Der aktuelle Bundestag ist ein Rekord-Parlament. So viele Mitglieder hatte er noch nicht und auch weltweit gibt es wenige Parlamente mit mehr Mitgliedern. Doch in einem Punkt stellt der Bundestag sicher keinen Rekord auf: bei der Frauenquote.

Sein Vizepräsident Thomas Oppermann hat deshalb eine umfassende Reform des Wahlrechts gefordert. „Der Bundestag muss kleiner und weiblicher werden“, sagte der SPD-Politiker der „Welt“. Der Frauenanteil ist im Vergleich zur vorherigen Wahlperiode im Bundestag zuletzt gesunken – auf rund 31 Prozent.

Oppermann äußerte sich vor der Feierstunde des Bundestages zu 100 Jahren Frauenwahlrecht am Donnerstag: „Das können wir mit einem großen Wurf erreichen, einer Reform des Wahlrechts, die beide Probleme gleichzeitig löst.“

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Die Änderungen sollten jedoch erst zur übernächsten Bundestagswahl in Kraft treten, so dass sich alle Beteiligten langfristig auf die neue Regelung einstellen könnten. Oppermann schlug konkret vor, die Zahl der Wahlkreise von jetzt 299 auf künftig 120 zu reduzieren, dafür aber in jedem Wahlkreis zwei Direktkandidaten wählen zu lassen – jeweils einen Mann und eine Frau.

„Die Optionen des Wählers werden also erweitert: Er kann einen Mann, eine Frau und eine Partei wählen. Wir hätten also quasi ein Drei-Stimmen-Wahlrecht“, sagte der SPD-Politiker. Durch die Reduzierung der Wahlkreise gäbe es außerdem einen Puffer, mit dem fast alle Überhang- und Ausgleichsmandate abgedeckt werden könnten. Die Zahl der Abgeordneten würde somit abnehmen. (dpa/ac)