Berlin. Robert Habeck ist für ein Video zur Landtagswahl in Thüringen kritisiert worden. Als Konsequenz zieht er sich nun aus Twitter zurück.

Robert Habeck, Co-Vorsitzender der Grünen, verabschiedet sich von seinen wichtigsten Social-Media-Kanälen. Das kündigt er jedenfalls auf seiner Website an.

Dabei gibt sich Habeck selbstkritisch: Er habe sich selbst dabei erwischt, wie seine eigenen Beiträge sich der polemischen Sprache in sozialen Netzwerken angepasst habe.

Video-Beitrag wurde als Thüringen-Kritik verstanden

Die Ankündigung vom digitalen Verzicht kommt nach deutlicher Kritik an einem Beitrag Habecks zur kommenden Landtagswahl in Thüringen. In einem Internetvideo der Thüringer Grünen hatte Robert Habeck gesagt: „Wir versuchen, alles zu machen, damit Thüringen ein offenes, freies, liberales, demokratisches Land wird, ein ökologisches Land.“

Der Beitrag wurde verstanden als Kritik an dem Land und den Einwohnern Thüringens. Das Video ist mittlerweile nicht mehr verfügbar. Der Thüringer Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider, der Parlamentarischer Geschäftsführer seiner Fraktion ist, reagierte am Abend auf Twitter so: „In welchem Gefängnis habe ich die letzten Jahre gelebt?“

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SPD-Bundeschef Ralf Stegner hielt sich für seine Verhältnisse noch zurück, als er kommentierte: „Ein bisschen überheblich ist dieser Wahlkampfstil schon.“

In einem Statement auf seiner eigenen Internetseite und der Website der Grünen schrieb Habeck nun, er habe eigentlich keinen Zweifel daran, welch erfolgreichen Weg Thüringen eingeschlagen habe. „Aber ich hab es anders gesagt – „wird“, statt „bleibt“; ein kleines Wort, ein echter Fehler.“

Es sei zum zweiten Mal derselbe Fehler: Schon vor der Landtagswahl in Bayern hatte Habeck ein umstrittenes Video in sozialen Medien verbreitet. Mitte Oktober hatte er gesagt: „Endlich gibt es wieder Demokratie in Bayern.“

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Robert Habeck: „Twitter ist, wie kein anderes digitales Medium so aggressiv“

„Offenbar triggert Twitter in mir etwas an: aggressiver, lauter, polemischer und zugespitzter zu sein – und das alles in einer Schnelligkeit, die es schwer macht, dem Nachdenken Raum zu lassen.“, schrieb Habeck nun in seinem Statement.

Er habe sich selbst auf diese polemische Art eingelassen mit eigenen Beiträgen. „Twitter ist, wie kein anderes digitales Medium, so aggressiv und in keinem anderen Medium gibt es so viel Hass, Böswilligkeit und Hetze“, heißt es weiter.

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Doch nicht nur von Twitter, sondern auch von Facebook ziehe er sich zurück. Der Grund dafür sei auch der aktuelle Datendiebstahl bei Politikern und Prominenten. Habeck war einer der am stärksten betroffenen Politiker.

Private Daten – auch von Familienmitgliedern – waren im Internet gelandet.

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Weil aus seiner Sicht ein Großteil der veröffentlichten Daten über Facebook abgeflossen sei, schließe Habeck auch dort seinen Account.

Noch – Stand Montag, 11 Uhr – sind beide Accounts zugänglich.